Die Carl Zeiss AG plant Stellenabbau im Bereich
Mikroskopie. Im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms sollen 300 Jobs
wegfallen, kündigte der Technologiekonzern an. Darüber berichtet die
Ostthüringer Zeitung (Freitagausgabe).
„Der Mikroskopiebereich arbeitet derzeit nicht profitabel“, sagte
Unternehmenssprecher Jörg Nitschke der Ostthüringer Zeitung.
Hintergrund seien beispielsweise geringere Erlöse wegen gesunkener
Forschungsetats in China und den USA.
Vorgesehen sei, in den nächsten drei Jahren einen dreistelligen
Millionenbetrag einzusparen. Rund drei Viertel der geplanten
Einsparungen will Zeiss über Material- und Sachkostensenkungen
realisieren, etwa beim Einkauf. Doch auch um personelle Einschnitte
kommt der Konzern nicht herum. 3000 Mitarbeiter zählt die
Mikroskopie-Sparte weltweit. Jede zehnte Stelle soll wegfallen, davon
150 im Ausland und 150 in Deutschland. Die größte Last tragen
Nitschke zufolge die Standorte Göttingen und Oberkochen.
Aber auch in Jena fürchten die Mitarbeiter nach Informationen der
Ostthüringer Zeitung um ihre Jobs. Der Hauptsitz des
Mikroskopiebereiches ist in der Saalestadt angesiedelt und zählt 380
Beschäftigte in Zentralverwaltung, Produktion und Entwicklung. Im
Sommer haben Mitarbeiter einer Unternehmensberatung die Abteilungen
inspiziert. „Als Grundlage der unternehmensinternen
Entscheidungsfindung“, wie Nitschke formuliert. Bei der Auswertung
der Ergebnisse sprachen die Zeissianer intern auch von
Managementfehlern.
Konkrete Zahlen, welcher Standort welchen Abbau verkraften muss,
liegen laut Unternehmenssprecher noch nicht vor. Unmittelbar sollen
die Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung beginnen. Ziel sei zwar
ein sozialverträglicher Stellenabbau. Betriebsbedingte Kündigungen
schließt Zeiss jedoch nicht aus.
„Durch die notwendigen Strukturanpassungen werden wir unsere
Kostenbasis und damit auch die Profitabilität verbessern“, sagt der
Leiter des Unternehmensbereichs Microscopy, Ulrich Simon. „Das ist
wichtig, um weiterhin in Wachstumsfelder investieren zu können.“
Der Umsatz im Unternehmensbereich Microscopy belief sich im
Geschäftsjahr 2012/13 auf 629 Millionen Euro, was in etwa 15 Prozent
des Gesamtumsatzes der Zeiss-Gruppe entspricht. Ein ähnliches
Sparprogramm hat bereits die Brillenglassparte durchlaufen.
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