Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert „Opposition ist Mist“

Opposition ist Mist, hat Franz Müntefering mal
gesagt. Das war 2004. Mit diesem Spruch wollte der Sozialdemokrat
Vorsitzender seiner Partei werden. Hat dann auch geklappt, für kurze
Zeit.

Heute regiert die SPD wieder mit in Berlin, an der Seite der CDU.
Die Opposition wirkt da klein, nur Linkspartei und Grüne. Die müssen
aufpassen, dass sie nicht bald Mist sind. Denn die Suche nach den
wahren Skandalen der Großen Koalition fällt schwer, wenn die sich
ihre Probleme selbst schafft. Was bleibt da noch zum Opponieren?

Zum Beispiel 7,4 Quadratmeter Raum mit einem schmalen Bett. Darauf
schläft zuweilen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und
träumt sicher selig von ihrer CDU. Auch SPD-Kabinettskollegin
Manuela Schwesig schlummert gern im Ministerium. Und da im Staate
Deutschland alles gerecht sein soll, müssen die beiden Damen für den
nächtlichen Büroschlaf Steuern zahlen. Da mosert aber mal fix die
Linkspartei und findet es doof – Minister könnten sich sicher eine
Wohnung leisten. Können sie, müssen aber nicht. Und deswegen ist es
völlig in Ordnung, dass sie im Ministerium übernachten. Ganz einfach
und kein Skandal.

Ja, manchmal ist Opposition tatsächlich Mist.

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