Kommentar der Ostthüringer Zeitung (Gera) zu
Mini-Löhne: Immer mehr Menschen können von ihrer eigenen Arbeit nicht
mehr anständig leben. Sie sind als Hartz-IV-„Aufstocker“ auf Almosen
vom Staat angewiesen und müssen die bittere Erfahrung machen, dass
ihre Arbeit kaum mehr wertgeschätzt wird. Nun mag man einwenden,
gerade die Öffnung des Niedriglohnsektors habe in den letzten Jahren
zum deutschen „Beschäftigungswunder“ beigetragen. Schaut man sich
aber in vergleichbaren europäischen Ländern wie Frankreich oder den
Benluxstaaten um, wird schnell deutlich, dass das „Wunder“ seine
Schattenseiten hat: Deutschland hat seine Arbeitsmarktreformen sehr
gründlich gemacht. Zu gründlich. Die Einschnitte seit der Agenda 2010
gingen praktisch allein zu Lasten der Arbeitnehmer. Höchste Zeit,
dass sich daran etwas ändert. Höchste Zeit für einen allgemeinen
gesetzlichen Mindestlohn.
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