Ostthüringer Zeitung: Kommentar zur Kür von Heike Taubert als Spitzenkandidatin der SPD zur Thüringer Landtagswahl

Von Jörg Riebartsch

Manchmal soll es eben schnell gehen. Mit basisdemokratischem
Firlefanz mag sich ja die Bundes-SPD ab und an monatelang mit Hingabe
beschäftigen. Die SPD in Thüringen dagegen hat mal eben so
Sozialministerin Heike Taubert zur Gegenkandidatin ihrer eigenen
Chefin, Ministerpräsidentin Lieberknecht, ernannt. Nun grübeln die
Orakel, wie bedeutungsschwanger diese Auswahl vor der Wahl denn wohl
sein mag. Die Ostthüringerin Taubert ist nicht gerade stutenbissig.
Es wäre der SPD als amtierendem Juniorpartner ohnehin schwer
gefallen, die Koalition im Schatten der CDU zu verteufeln. Also im
Wahlkampf das schärfen, was sozialdemokratisches Profil sein könnte.
Aber Lieberknecht dabei nicht richtig weh tun.Frau gegen Frau im
Wahlkampf – das hat ja schließlich Charme. Taubert als sanft
dämpfendes Element an der Seite von Linken-Boss Bodo Ramelow? Kann
auch gehen, wird aber rechnerisch sicher knapp. Also noch die Grünen
mit an einen Kabinettstisch von Schnellfeuerschütze Ramelow
nachladen? Das wird unübersichtlich . Außerdem hat sich
Regierungschefin Lieberknecht doch schon selbst an die Grünen
rangewanzt: Was die in Hessen können, schaffen wir auch in Thüringen.
Es wird herrlich spannend werden. Mit Heike Taubert im Aufgebot hat
sich die SPD allerdings schon früh festgelegt – als weiterhin dritte
Kraft im Landtag

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