Ostthüringer Zeitung: Miguel Sanches kommentiert: Wenn es hilft gegen Steuerbetrug

Es heißt immer, die erste Million sei die schwerste.
Für Steuerbetrüger gilt das demnächst vielleicht umgekehrt: Ab einer
Million kein Pardon, keine strafbefreiende Selbstanzeige. Die
Diskussion ist wie ein Thermometer. Gemessen wird die Fieberkurve
unter Finanzministern. Das Jagdfieber hat sie mit dem Fall Hoeneß
gepackt.

Die Selbstanzeige führt dazu, dass Betrüger reinen Tisch machen.
Die Straferleichterung ist der Anreiz. Wer pragmatisch denkt, hält
daran fest. Und wer beliebt sein will, spielt den scharfer Hund.
Jeder strebt nach dem, was ihm fehlt: Geld oder Profil. Markus Söder
(CSU) braucht letztes.

Man kann die Vorschriften schärfer fassen. Stärker als die
Androhung von Strafen wirkt aber die Furcht, erwischt zu werden. Der
Ankauf von Steuer-CDs wirkte, der Fall Hoeneß auch: Die Großen hängt
man auf. Wir stehen vor dem Scheiterhaufen und gruseln uns aufs
angenehmste.

Wenn es hilft.

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