In der schriftlichen Thüringer Abitur-Prüfung hat es
eine Panne gegeben, schreibt die Ostthüringer Zeitung
(Freitagausgabe). Wie Schüler dem Blatt zufolge berichteten, fehlte
eine Angabe in einer Physikaufgabe zur Elektrotechnik, so dass diese
nicht lösbar war.
Auf Anfrage der Ostthüringer Zeitung bestätigte das
Kultusministerium den Fehler in einer Wahlaufgabe, der am Montag in
der Klausur zu Irritationen geführt hatte. „Es fehlte die Angabe der
elektrischen Spannung einer Spannungsquelle“, sagte Stefan
Schuhmacher vom Erfurter Ministerium. Seinen Worten zufolge wurde der
Fehler am Prüfungstag bemerkt, „so dass es keine gravierenden
Auswirkungen auf die Abiturprüfung gab“. Die Meldung mit der
entsprechenden Korrektur habe die Schulen kurz nach 8 Uhr erreicht.
„Zu diesem Zeitpunkt liefen die Prüfungen erst seit ein paar Minuten.
Die Schulen konnten zudem die Prüfungszeit verlängern, um die Zeit
für die Korrektur der Aufgabe auszugleichen“, sagte
Ministeriumssprecher Schuhmacher der Ostthüringer Zeitung. Schüler
hingegen sagten der Zeitung, dass es eine halbe Stunde gedauert habe,
bevor die korrekte Aufgabenstellung vorlag. „Das war verlorene
Prüfungszeit“, sagt ein Gymnasiast.
Doch wie kann ein solcher Fehler durchrutschen? Die Prüfungsfragen
für alle Schulformen und Unterrichtsfächer werden durch Fachleute am
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und
Medien erarbeitet und mehrfach geprüft. „In der Endphase dieses
Überarbeitungsprozesses durch die Prüfungsaufgabenkommission ist die
Spannungsangabe versehentlich gelöscht worden“, sagte der
Ministeriumssprecher gegenüber der OTZ. Anschließend seien die
Prüfungsfragen an das Bildungsministerium gesendet worden. Die
Aufgaben würden durch das Ministerium im Detail nicht noch einmal
durchgerechnet. „Das wäre bei der Vielzahl an Unterrichtsfächern und
Prüfungsaufgaben mit einem nicht vertretbaren personellen Aufwand
verbunden“, so der Sprecher.
Da es sich um eine Wahlaufgabe handelte, ist derzeit noch nicht
bekannt, wie viele Schüler von der Panne betroffen sind. Gewöhnlich
schreiben jährlich zwischen 500 und 1000 Thüringer Schüler ihr Abitur
im Fach Physik. Anfechtungen der Prüfung fürchtet das Ministerium
nicht, da durch die verlängerte Prüfungszeit alle betroffenen Schüler
ausreichend Zeit hatten, um die Aufgabe zu bearbeiten.
Der Ostthüringer Zeitung zufolge gibt jedoch eine Ausnahme. Das
Ministerium erreichte eine Geraer Schule nicht, weil dort die
Telefon- und Internetverbindung gestört war. Einem Schüler fehlte so
die zusätzliche Angabe. Laut Schuhmacher suchen Schule, das Institut
für Lehrerfortbildung und das Ministerium nach einer Lösung, mit der
der Schüler nicht benachteiligt wird. „Gegebenenfalls kann die
Prüfung auch zum Nachtermin wiederholt werden“, sagt der Sprecher.
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