Ostthüringer Zeitung: Sieben Häftlinge im Hungerstreik. Gefangene in der Justizvollzugsanstalt Hohenleuben (Landkreis Greiz) fordern bessere Bedingungen.

Hohenleuben. Am Donnerstagmorgen sind insgesamt
sieben Häftlinge in der Justizvollzugsanstalt Hohenleuben (Landkreis
Greiz) in den Hungerstreik getreten. Das berichtet die Ostthüringer
Zeitung vorab in ihrer online-Ausgabe.

Wie Eberhardt Pfeiffer, Sprecher des Thüringer Justizministeriums,
auf Nachfrage in Erfurt bestätigte, verweigern die aus den ehemaligen
Sowjetstaaten stammenden Gefangenen die Aufnahme der Anstaltsnahrung.
„Das Ziel des Hungerstreiks ist unklar. Sie beschweren sich darüber,
dass sie im Gefängnis unter eingeschränkten Bedingungen leben
müssen“, so Pfeiffer.

Kritisiert haben die Inhaftierten das Essen, das nicht ihren
Vorstellungen, vor allem mit Blick auf „nationale Besonderheiten
ihrer Speisen“, entspreche. Auch das Angebot im Gefangenen-Laden sei
beanstandet worden. Dass deshalb ein Hungerstreik veranstaltet
werde, findet Pfeiffer „eigenartig“, weil es üblich sei, dass solche
Probleme über die Gefangenensprecher an die Anstaltsleitung
herangetragen werden. Auf die Kritik, etwa wegen zu kleiner
Reisportionen, sei bereits reagiert worden.

Beschwerden habe es zudem über die Duschzeiten gegeben. „Die
Hygiene ist gewährleistet“, sagt der Ministeriumssprecher dazu.
Beschwert hätten sich die Streikenden über zu wenig Haftlockerung.
„Inhaftierte wollen immer mehr Ausgang“, kommentiert Pfeiffer die
Forderung. Allerdings helfe da ein Streik kaum weiter, weil „dieses
Verhalten so gedeutet werden könnte, dass die
Resozialisierungschancen gesunken sind“, so der Pressesprecher.

Übermäßig lange Wartezeiten auf einen Suchtberatungstermin – ein
weiterer Kritikpunkt – seien ihm nicht bekannt. Pfeiffer widersprach
auch dem Vorwurf, dass sich mit der Verabschiedung des früheren
Anstaltsleiters Joachim Fritzsche in den Ruhestand im September 2013
die Haftbedingungen verschlechtert hätten. Seitdem leitet Michael
Kreisel, der seit 2009 in Hohenleuben tätig ist, die JVA. Kreisel kam
aus der JVA Tonna. „Die Mannschaft ist ja dieselbe geblieben. Die
Bedingungen haben sich nicht verschlechtert“, sagte der Sprecher des
Justizministeriums.

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