Mike Mohring hat ein bisschen zu hoch gepokert. Der
mächtige CDU-Landtagsfraktionschef, der sich anschickt, Christine
Lieberknecht nächste Woche im Parteivorsitz zu beerben, darf sich bei
der heutigen Wahl des neuen Ministerpräsidenten nicht in Szene
setzen. Wegen der „Alternative für Deutschland“. Die oberste
Christdemokratin Angela Merkel sendet von Berlin aus ihren Bannstrahl
auf jeden, der Gedankenspiele mit der AfD wagt. Dabei ist es kein
Geheimnis: Die erzkonservativen Eurokritiker sagen Sachen, die der
rechte Flügel der CDU gern sagen würde, sich aber kaum noch zu denken
wagt unter Merkels Regiment. Mohring hat sich eine Zeit lang auf
dieser Seite profiliert, was der Kanzlerin nicht verborgen blieb. Er
muss jetzt aufpassen, ihr nicht quer vor der Nase hängenzubleiben.
Das Thüringer Spektakel der Regierungsbildung ist aus CDU-Sicht im
Grunde nicht mehr zu bereichern. Auch mit Klaus Dicke nicht. Abkürzen
könnte es der als Trickser verschriene Mike Mohring, indem er selbst
Ramelow wählt. Schon im ersten Wahlgang. Merkt ja keiner. Dann wären
die Fronten klar und er wieder Hoffnungsträger. Als
Oppositionsführer.
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