Ostthüringer Zeitung: Wolfgang Schütze kommentiert: Frauen an die Macht

Nun ist es amtlich: Heike Taubert zieht an der
Spitze der Thüringer SPD in den Landtagswahlkampf. Das ist was Neues
für die Sozialdemokraten im Land. Ein bisschen glich die
Kandidatenkür der Thüringer SPD einem Ausscheidungsrennen. Matthias
Machnig, ehemaliger Wirtschaftsminister, verlor durch den Streit um
seine Doppelbezüge zusehends an Rückenwind. Christoph Matschie haftet
seit ewigen Zeiten der Ruch an, zauderhaft zu sein. Obendrein hat er
schon einige Wahlen verloren oder zumindest nicht gewonnen. Und die
chancenreichen Oberbürgermeister von Erfurt und Jena wollten wohl
nicht schuld sein, wenn die SPD im Herbst die nächste Niederlage
einfährt. Denn bei allen Fähigkeiten, die Heike Taubert in die
Waagschale legen kann – sie wird es sehr schwer haben gegen eine
Amtsinhaberin, die trotz eines noch nicht beendeten
Ermittlungsverfahrens deutlich beliebter ist bei den Thüringern.
Allerdings könnte Heike Taubert trotz einer wahrscheinlichen
Niederlage doch Siegerin sein: Wenn Christine Lieberknecht (CDU) und
Bodo Ramelow (Linke) wie derzeit dann auch noch am 14. September
gleichauf liegen, ist Taubert die Königsmacherin. Oder
Königinnenmacherin.

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