Es gehört zu den Selbstverständlichkeiten der
Politik, dass Vertreter demokratischer Parteien miteinander reden.
Das gilt auch für SPD und Linke.
Was aber aufhorchen lässt, sind die Umstände. Da kungeln an
zentraler Stelle führende Funktionäre über die mögliche Entwicklung
in einem entfernten Freistaat. Nun könnte es ja sein, dass manche in
Preußen es doch wieder interessant finden, was da in der Thüringer
Provinz abgehen soll. Allerdings übersehen sie dabei, dass die
Einheimischen spätestens 1989 die Nase voll hatten von
Zentralkomitee und Fremdsteuerung aus Berlin Klammer Ost.
Was darüber hinaus argwöhnisch macht, ist die zwischen Rot-Rot
vereinbarte Geheimhaltung. War von SPD- und Linke-Chefs nicht immer
versichert worden, die Genossen in Erfurt dürften entscheiden, ob
und wann sie schreiten Seit– an Seit–? Die Zentralen mischten sich
da nicht ein?
Die Thüringer CDU wird–s nicht glauben. Aber das wird ihr nur
helfen, wenn sie die Wähler, die letztlich alles entscheiden,
nicht weiter mit Affären vergrätzt. Herr Gnauck ist kein Roter,
aber er spielt ihnen in die Karten. Wer nicht will, dass
ausgerechnet Thüringen 25 Jahre nach der Wende wieder rot wird, der
muss bessere Politik machen. Schon heute.
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