Ostthüringer Zeitung: Wolfgang Schütze kommentiert: Griechenland/Es geht nicht nur ums Geld

Griechenland braucht dringend eine handlungsfähige
Regierung. Das dürfte jetzt mit der eindeutigen Entscheidung der
Wähler für Syriza erreicht sein. Schon heute wollen die
Euro-Finanzminister über den weiteren Weg des Krisenlandes
sprechen. Auch wenn noch keine konkreten Beschlüsse geplant sind,
haben die Politiker doch Gewissheit, dass sie es in Zukunft mit der
griechischen Linkspartei zu tun haben.

Deren Chef Alexis Tsipras hatte – wie es im Wahlkampf von allen
Seiten üblich ist – den Mund ziemlich voll genommen, wie er künftig
mit den Forderungen der anderen Europäer umzugehen gedenkt.
Radikale, extreme Positionen gar lassen sich aber auf Dauer nicht
halten. Griechenland wird auch in Zukunft den Schuldendienst nicht
komplett einstellen können. So wie die Geberländer sich nicht
hinstellen können und sagen: Wir geben denen nix mehr.

Klar, haben die Griechen seiner Zeit die Europäische Gemeinschaft
gelinkt, als sie kreativ Buch führten. Klar, ist sparen unangenehmer
als Geld, darunter viel fremdes, mit beiden Händen auszugeben. Aber
es geht eben auch um Menschen.

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