Es gibt   in Erfurt die  „Mobile Beratung in 
Thüringen für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“, kurz Mobit 
genannt.  Dazu gehören neben Gewerkschafts- und Kirchenvertretern 
auch  Vertreter von Parteien wie Linke, SPD und Grüne und vom 
Flüchtlingsrat. Nach eigenen Angaben ist auch die  Amadeu Antonio 
Stiftung vertreten – eben jene Organisation, die sich jetzt um ein 
weiteres, thematisch – und politisch – ähnlich gelagertes Gremium wie
Mobit bemüht. Bekäme der bislang wohl einzige Bewerber den Zuschlag 
könnte man dies wohl Doppel-Einfluss bei womöglich doppelter 
Förderung letztlich aus Steuergeldern nennen. Es gibt in Thüringen 
aber auch „Eszra“, die mobile Beratungsstelle  für Opfer rechter, 
rassistischer und antisemitischer Gewalt. Auch dieses Projekt, das 
entsprechende Fälle auflistet, die nicht unbedingt in 
Polizeistatistiken auftauchen, weil die Zählweise und  Kriterien 
unterschiedlich sind, widmet sich ähnlichen Themen wie die nun 
geplante   „Dokumentationsstelle für Menschenrechte, Grundrechte und 
Demokratie“. Außerdem hat Thüringen noch jede Menge Runde Tische 
gegen Gewalt, gegen Rechtsextremismus, für Demokratie  und weitere 
wichtige gesellschaftliche Anliegen. Neben den vielen ehrenamtlich 
Bemühten hat Thüringen wie jedes Bundesland aber auch Leute, die 
ohnehin schon für ähnliche Aufgaben bezahlt werden: Polizei auf allen
Ebenen zum Beispiel und selbstredend auch den Verfassungsschutz. Was 
es  nicht gibt in Thüringen sind von Linken, SPD und Grünen promotete
Gremien, die sich mit Linksautonomen und -extremisten beschäftigen. 
Die dünken sich zwar besser als ihre Kollegen von rechtsaußen, sind 
es aber nicht. Gewalt ist Gewalt und zu verurteilen, egal von wem sie
kommt. Der Verdacht, mit der „Dokumentationsstelle“ werde durch die 
Landesregierung die   passende Klientel ein weiteres Mal 
aufgespritzt, liegt nahe.  Thüringen braucht aber keine 
Parallelwelten und auch keine parallelen Strukturen.
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