OV: Lohnes Wind kein großer Energielieferant Von Anke Hibbeler

Der Lohner Wind wird kein Energielieferant im
großen Stil werden. Das ist nach der Grobanalyse des Gemeindegebietes
klar. Das Ergebnisse wurde jetzt dem Bauausschuss vorgestellt. Einzig
in Brägel und Brockdorf gibt es demnach ein bescheidenes Potenzial.
Ob dort weitere Windkrafträder gebaut werden können, müsste nun
geklärt werden. Allerdings sollen diese Detailuntersuchung erst
folgen, wenn es eine konkrete Nachfrage gibt. Und auch die Bürger
sollen laut Beschlussempfehlung in die Debatte eingebunden werden. Es
soll ein Infoabend inklusive Fragestunde organisiert werden.

In Klein-Brockdorf ist aktuell das einzige Areal, in dem der Wind
zwecks Energiegewinnung die Rotorblätter dreht. Drei Anlagen des
dortigen Windparks stehen auf Lohner Grund und Boden. Der Rest des
Gemeindegebietes war vor Jahren auf Basis eines Gutachtens zur
Tabuzone erklärt worden.

Nun hat Johannes Ramsauer vom Büro Nordwest-Plan (NWP) noch einmal
einen Blick auf Lohne geworfen. Siedlungen, Straßen, Häusergruppen im
Außenbereich, Gewerbegebiete und Naturschutzareale seien
ausgeklammert worden – inklusive einer fest definierten Pufferzone,
um durch die Riesenräder niemanden zu stören, erklärte Ramsauer dem
Ausschuss. Das Ergebnis: In Brägel gebe es eine knapp zehn Hektar
große Fläche, die für eine nähere Betrachtung in Frage komme. Drei
Windräder hätten Platz. Allerdings: Die Natur und die Moorlandschaft
ließen jeden Planer automatisch die Hab-Acht-Stellung einnehmen, so
der NWP-Mann. Das Ökosystem sei dort empfindlich. Möglicherweise so
empfindlich, dass ein Genehmigungsantrag keinen Erfolg habe. Zwecks
Klärung seien nähere Untersuchung der Tier- und Pflanzenwelt nötig.
Etwa ein Jahr würde das Programm dauern, schätzte der Experte.

Ökologisch gesehen deutlich robuster wäre die Fläche Nummer zwei.
Südlich von Brockdorf liegt sie, ist ebenfalls knapp zehn Hektar
groß. Die Bedenken, was Natur und Landschaft betrifft, seien zu
vernachlässigen, sagte Ramsauer. Aber: Der Standort sei nur zwei,
vielleicht drei Kilometer vom Windpark in Klein-Brockdorf entfernt.
Drei weitere schlanke Riesen könnten das Landschaftsbild
überfrachten. Deshalb müsse auch in Brockdorf ein zweiter, wenn nicht
sogar ein dritter Blick auf die ausgewählten Hektar folgen.

Zwei neue Standort für maximal sechs Anlagen: Man habe mit mehr
Möglichkeiten gerechnet, räumte Tobias Gerdesmeyer, allgemeiner
Vertreter des Bürgermeisters, ein. Das Ergebnis aber sei eindeutig.
Und ebenso klar sei der Wunsch, vor einer Entscheidung offen zu
diskutieren. Das Motto dabei: Nichts muss, wenig kann – vielleicht.

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Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
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