Personalisierte Online-Werbung erreicht die Nutzer

Deutsche nehmen personalisierte Online-Werbung
wahr / Trotz Datenschutz-Bedenken auch positive Resonanz / Männer für
personalisierte Anzeigen empfänglicher als Frauen / Aktuelle
Gesetzesinitiativen zum Thema wenig bekannt

Online-Werbung erreicht ihre Zielgruppe: Sieben von zehn
Internetnutzern nehmen sie zumindest manchmal bewusst wahr. Jeder
Fünfte klickt Online-Werbung häufig an, mehr als jeder Zweite hat es
in den vergangenen drei Monaten getan. Etwas mehr als die Hälfte der
Befragten gab an, Online-Werbung über Ad-Blocker zumindest teilweise
auszublenden. Das sind zentrale Ergebnisse der
bevölkerungsrepräsentativen Studie „Personalisierte Werbung –
E-Privacy“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC), für die 1.000 Deutsche befragt wurden.

Wo Online-Werbung ihre Empfänger erreicht

„Personalisierte Online-Werbung sticht ins Auge – das zeigt unsere
Studie“, sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie,
Medien und Telekommunikation (TMT) bei PwC Deutschland. Vier von zehn
Deutschen wissen es zu schätzen, dass die eingeblendeten Anzeigen
ihren Interessen entsprechen. 34 Prozent sagen, dass sie durch solche
Anzeigen schon einmal auf ein für sie interessantes Produkt
aufmerksam geworden sind. 31 Prozent sehen lieber personalisierte
Werbung als nicht-personalisierte.

Männer sind für individuelle Werbebotschaften offenbar besonders
empfänglich, wie die Befragung zeigt. 45 Prozent der männlichen
Befragten finden es gut, dass dank personalisierter Werbung die
eingeblendeten Anzeigen ihren Interessen entsprechen. Unter den
weiblichen Befragten sagt das nur ein Drittel. Wenn schon Werbung,
dann personalisierte Werbung – das sagen 38 Prozent der Männer, aber
nur 25 Prozent der Frauen. Die Herren zeigen sich zudem offener für
Produktvorschläge des Algorithmus: 38 Prozent der Männer, aber nur 31
Prozent der Frauen sind schon einmal durch Werbung auf ein
interessantes Produkt gestoßen, 29 Prozent der Herren, aber nur 21
Prozent der Damen sehen sich im Vergleich zu nicht-personalisierter
Werbung dadurch eher zu Einkäufen verleitet.

Die Wahrnehmung personalisierter Werbung ist auch eine
Generationenfrage. „Vor allem Ältere zeigen sich skeptisch, während
die jüngeren Deutschen personalisierte Werbeeinblendungen häufiger
als eine Art Service verstehen, der ihnen interessante Produkte
vorschlägt“, sagt PwC-Experte Ballhaus.

Zwar schwindet die allgemeine Skepsis, doch die Deutschen sorgen
sich vor allem um den Schutz ihrer Daten. 76 Prozent der Bundesbürger
haben Bedenken, dass ihre Daten in falsche Hände geraten könnten. 60
Prozent haben speziell bei personalisierten Werbeformen das Gefühl,
dass ihnen bestimmte Produkte aufgedrängt werden. 59 Prozent fühlen
sich sogar beobachtet.

Datenschutz: Gesetzeslage kaum bekannt

Die Rechtslage zum Schutz ihrer persönlichen Daten ist nur einer
Minderheit der Deutschen geläufig. Während sich immerhin noch sechs
von zehn Deutschen über die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gut
informiert fühlen, kennt nur jeder Dritte die E-Privacy-Richtlinie.
Sie ist eine Erweiterung der seit einem Dreivierteljahr gültigen
Datenschutzgrundverordnung und soll zukünftig die Privatsphäre der
Nutzer bei der Online-Kommunikation noch stärker schützen. Wann die
Richtlinie in Kraft tritt, steht noch nicht fest. Sobald sie gilt,
muss der Nutzer beim Besuch einer Homepage künftig durch ein
sogenanntes „Opt-in“ aktiv seine Einwilligung erteilen, bevor seine
Daten durch Werbe-Cookies oder andere Werbetracking-Technologie
gesammelt und gespeichert werden dürfen. In der Frage, wie sie sich
dann entscheiden würden, zeigen sich die Bundesbürger laut Studie
gespalten. 47 Prozent der Befragten geben an, dass sie „eventuell“
oder „auf jeden Fall“ dem „Opt-in“ zustimmen würden, 42 Prozent
lehnen das „eher“ oder „bestimmt“ ab.

Bislang sehen die Deutschen Cookies deutlich gelassener: 83
Prozent geben an, dass sie ihrer Verwendung zumindest teilweise
zustimmen. Leidlich jeder Achte lehnt das grundsätzlich ab. „Der
Schutz der Privatsphäre und unserer Daten ist uns Deutschen sehr
wichtig“, sagt PwC-Experte Ballhaus. „Doch zunehmend siegt die
Bequemlichkeit und die Kostenlos-Kultur über den Datenschutz. Zum
Beispiel, wenn wir online schnell etwas lesen wollen und eine
Einverständniserklärung die Hälfte des Textes verdeckt.“ Aus
Ballhaus– Sicht ist es deshalb fraglich, ob die neue
E-Privacy-Richtlinie viel bewirken wird. Vor allem die Jüngeren sind
längst sehr offen dafür, ihre Daten weiterzugeben. Für
personalisierte Werbung würden mehr als die Hälfte der 18- bis
29-Jährigen entsprechenden Cookies zustimmen. „Für viele Nutzer ist
es längst gelebte Praxis, Cookies beim Surfen gewissermaßen im
Vorbeigehen zuzustimmen.“

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
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