Pflichtrente für Selbstständige gescheitert – IT-/Engineering-Freelancer haben ohnehin gut vorgesorgt

Pflichtrente für Selbstständige gescheitert – IT-/Engineering-Freelancer haben ohnehin gut vorgesorgt
 

Mittlerweile ist mehr als ein Jahr vergangen, seit im Mai 2012 eine Online-Petition mehr als 80.000 Mitzeichner fand: Sie alle wehrten sich gegen die Pläne des Arbeitsministeriums zur Einführung einer Rentenversicherungspflicht für Selbstständige. Seit Ende Juni 2013 ist nun klar: Der Gesetzesentwurf der Arbeitsministerin ist vom Tisch. Freelancer in IT und Engineering fühlen sich unterdes ohnehin gut abgesichert: Nur 8,4 Prozent von ihnen haben nach eigenen Angaben nicht ausreichend fürs Alter vorgesorgt. Insgesamt zeigen die Ergebnisse einer GULP Umfrage, dass die überwiegende Mehrheit der Selbstständigen in IT und Engineering sich durchaus Gedanken über ihre finanzielle Situation im Alter macht – ohne von staatlicher Seite dazu gezwungen zu werden. GULP ist Projektportal und Personalagentur für externe IT- und Engineering-Spezialisten.
Das Ende des Gesetzesentwurfs von Ministerin von der Leyen
Am 26. Juni 2013 verwarf der Petitionsausschuss des Bundestags endgültig den Plan der Arbeitsministerin von der Leyen, eine Pflichtrente für Selbstständige einzuführen. Damit ist die Rentenversicherungspflicht für diese Legislaturperiode vom Tisch. Der Petitionssauschuss befand in seinem Beschluss die von Frau von der Leyen vorgeschlagene Regelung als zu starr. Die pauschalen Mindestbeiträge für Selbstständige unter 30 Jahren in Höhe von 350 bis 450 Euro würden viele vom Schritt in die Selbstständigkeit abhalten. Zudem würden sich manche solch einen hohen Beitrag schlicht nicht leisten können, so das Gremium. Der Petitionsausschuss forderte stattdessen eine flexible Regelung. Es ist damit zu rechnen, dass die großen Parteien das Thema in der nächsten Legislaturperiode wieder auf die Tagesordnung setzen.
Auch IT-/Engineering-Freelancer stimmen gegen Pflichtrente
Wie IT-/Engineering-Freelancer zur Pflichtrente stehen und wie sie es ansonsten mit der Altersvorsorge halten, hat GULP im Rahmen der GULP Stundensatz-Umfrage analysiert.
Bei IT-/Engineering-Selbstständigen kann keine Rede davon sein, dass die Mehrheit schlecht fürs Alter abgesichert sei: Mehr als die Hälfte (58,1 Prozent) von ihnen gaben in der GULP Umfrage an, fürs Alter ausreichend finanziell vorgesorgt zu haben.
Insgesamt finden 27,7 Prozent die Pläne der Bundesregierung, eine Pflichtrente für Selbstständige einzuführen, gut („trifft voll zu“ und „trifft zu“). Weitaus mehr, nämlich 48,1 Prozent, lehnen sie völlig ab. Gleichzeitig sind drei Viertel (73,5 Prozent) der Ansicht, dass in Deutschland eine Organisation fehlt, die die Interessen der IT-Selbstständigen vor der Politik vertritt.
Ausnahme: Ältere Selbstständige finden Pflichtversicherung mehrheitlich gut
Interessant ist ein Blick auf das Alter: Die Zustimmung zu den Plänen der Bundesregierung in puncto Pflichtrente fällt bei den Selbstständigen unter 30 Jahren mit 23,7 Prozent sehr mau aus. Mit zunehmendem Alter steigt die Zustimmung aber – und liegt bei den Freelancern ab 60 Jahren bei 55,1 Prozent.
Freelancer zwischen 50 und 60 Jahren sorgen am besten fürs Alter vor
Die Älteren sind es auch, die besser abgesichert sind: Am häufigsten sind Freelancer zwischen 50 und 59 Jahren ausreichend abgesichert (nur 6,9 Prozent gaben „trifft überhaupt nicht zu“ an). Dagegen gaben 16,9 Prozent der Teilnehmer an der GULP Umfrage unter 30 Jahren an, fürs Alter nicht ausreichend finanziell vorgesorgt zu haben – das ist der höchste Anteil.
Fazit: Nicht alle Selbstständigen über einen Kamm scheren
Insgesamt haben nur 8,4 Prozent der IT-/Engineering-Freelancer fürs Alter nicht ausreichend vorgesorgt. „Natürlich mag bei manchen zwischen dem Gefühl, finanziell gut gerüstet zu sein, und der Realität ein Unterschied bestehen“, so Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP. „Dennoch zeigen die Ergebnisse der GULP Umfrage, dass sich die überwiegende Mehrheit der Freelancer in IT und Engineering Gedanken über ihre finanzielle Situation im Alter macht. Selbstständiger ist nicht gleich Selbstständiger: Das sollte von Seiten der Politik bedacht werden, wenn nach der Bundestagswahl erneut über eine Rentenversicherungspflicht für Selbstständige diskutiert wird.“
An der GULP Stundensatz-Umfrage unter IT-/Engineering-Freelancern haben von November 2012 bis Januar 2013 2.107 Selbstständige in IT und Engineering teilgenommen. Untersucht wurden unter anderem die Themenbereiche Stundensatzverhandlung und -entwicklung, Zahlungsziel, Jahresumsatz, Direktbeauftragungen und Zufriedenheit mit der beruflichen Situation.

Die GULP Information Services GmbH ist ein führendes Projektportal sowie Personalagentur für die Rekrutierung von hoch qualifizierten externen IT- und Engineering-Spezialisten. 1996 als Internet-Jobbörse von zwei Studienfreunden gegründet, vermittelt GULP heute als klassische Personalagentur Spezialisten in Projekt- und Interim-Management-Positionen. Darüber hinaus bietet GULP ein umfassendes Online-Portal mit Informationen und Services zum Markt. Das Unternehmen verzeichnete Anfang Juli 2013 mehr als 3.400 Projektanbieter, 80.000 eingetragene IT-Experten, davon 13.500 mit Schwerpunkt Engineering, rund 5.000 Manager auf Zeit und über 1,2 Millionen abgewickelte Projektanfragen. GULP beschäftigt derzeit über 195 interne Mitarbeiter und unterhält neben der Zentrale in München Standorte in Frankfurt, Hamburg, Köln und Stuttgart sowie mit der GULP Schweiz AG einen Standort in Zürich. Ziel von GULP ist es, IT- bzw. Engineering-Expertise und Bedarf zusammenzubringen und gemeinsam mit seinen Kunden und Freelancern den IT- und Engineering-Projektmarkt zu gestalten. Mehr Informationen unter www.gulp.de

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