Der Protestforscher und Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar hat kritisiert, dass den deutschen Anti-Banken-Demos konkrete Adressaten und Forderungen fehlen. „Insgesamt besteht ja das Dilemma darin, dass wir es mit einem abstrakten Bank- und Finanzsystem zu tun haben und immer wieder die Herausforderung für die Protestierenden darin besteht, diese Abstraktion in konkrete Handlungen zu übersetzen“, erklärte der Politologe im Deutschlandfunk. In den USA seien nicht die Anzahl der Teilnehmer als vielmehr der historische Ort für das Medieninteresse verantwortlich. „Es war der Ort, die Wall Street, und es war ein bestimmter Zeitpunkt, und dann hat sich dort etwas entwickelt, was weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Davon sind wir hier in Deutschland aber wirklich noch meilenweit entfernt“, erklärte Kraushaar. Ob sich die deutsche Bewegung dennoch ausweite und einen bedeutenden Einfluss nehmen könne, sei derzeit noch nicht absehbar.
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