Pool-Vertrag der Metro-Mehrheitseigner auf der Kippe?

17. Oktober 2011 – Auch nach dem angekündigten
Rückzug des Metro-Chefs Eckhard Cordes und des
Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Kluge ist das Verhältnis zwischen
den beiden Großaktionären des Handelskonzerns, den Familien Haniel
und Schmidt-Ruthenbeck, angespannt. Wie das Wirtschaftsmagazin
–Capital– (Ausgabe 11/2011, EVT 20. Oktober) berichtet, gehen Teile
der Familie Schmidt-Ruthenbeck auf Distanz zu Franz Markus Haniel.
Der Sprecher des Miteigner-Clans sei nicht mehr der richtige
Gesprächspartner, wenn der Pool-Vertrag der beiden Familien Bestand
haben solle. Der Vertrag legt fest, dass die beiden Familien bei
Metro im Einklang handeln und somit die Mehrheit gegenüber den
übrigen Aktionären besitzen. Der Familie Haniel gehören rund 34
Prozent an Metro, den Schmidt-Ruthenbecks 16 Prozent.

Anlass für die Spannungen war die anstehende Vertragsverlängerung
des Metro-Vorstandsvorsitzenden Eckhard Cordes, dessen Vertrag in
einem Jahr ausläuft. Während Peter Küpfer, der Vertreter der Familie
Schmidt-Ruthenbeck im Metro-Aufsichtsrat, sich klar hinter Cordes
gestellt hatte, klangen die Bekenntnisse auf Seiten Haniels
halbherzig – sowohl von Clan-Chef Franz Markus Haniel,
Aufsichtsratschef des Mischkonzerns Haniel, als auch von dessen
Vorstandschef Kluge.

Nach dem Rückzug von Kluge aus dem Metro-Aufsichtsrat sind weitere
Veränderungen im Kontrollgremium wahrscheinlich. Bei der nächsten
Aufsichtsratssitzung am 2. November könnten einige Mandate neu
vergeben werden. Diskutiert wird derzeit vor allem über Ex-E.ON-Chef
Wulf Bernotat und den ehemaligen Daimler-Manager Klaus Mangold, die
an vorderster Front der Cordes-Kritiker standen.

Metro ist Deutschlands größter Handelskonzern. Mit den Sparten
Cash & Carry, Real, Kaufhof sowie Media-Saturn setzt das Unternehmen
jährlich rund 67 Milliarden Euro um.

Pressekontakt:
Birgit Dengel, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien,
Tel. 0211/159 236-12, E-Mail: dengel.birgit@guj.de

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