Der Markt für Börsengänge (IPO – Initial Public Offering) knüpft 
im zweiten Quartal 2015 mit steigendem Emissionsvolumen an dem hohen 
Niveau des Vorquartals an.
   Im zweiten Quartal 2015 wurde am Emissionsmarkt in Deutschland ein
Gesamtvolumen in Höhe von 729 Millionen Euro platziert. Mit insgesamt
acht Transaktionen – davon sieben im Prime und General Standard und 
eine im Entry Standard – konnte der IPO-Markt im Vergleich zum 
Vorquartal ein Volumen in Höhe von 156 Millionen Euro zulegen. Im 
Vergleich zum Vorjahresquartal fiel das Emissionsvolumen im zweiten 
Quartal 2015 allerdings um 128 Millionen Euro niedriger aus, obwohl 
eine Transaktion mehr als im Vorjahresquartal verzeichnete wurde. Die
Transaktionen im zweiten Quartal 2015 setzten sich aus drei 
Neuemissionen, vier technischen Listings und einem Transfer vom Entry
in den Prime Standard zusammen. Unter den Neuemissionen 
erwirtschaftete die Siltronic AG mit 330 Millionen Euro das höchste 
Emissionsvolumen, gefolgt von der Sixt Leasing AG (215 Millionen 
Euro) und der windeln.de AG (183 Millionen Euro).
   „Der IPO Markt in Deutschland zeigt eine solide Entwicklung, auch 
wenn das Emissionsvolumen nicht an das Vorjahresquartal heranreicht“,
sagt Kapitalmarktexperte Christoph Gruss im Bereich Capital Markets &
Accounting Advisory Services. „In den vergangenen Jahren war die IPO 
Aktivität oft starken Schwankungen unterlegen. Seit Ende letzten 
Jahres gibt es jedoch einen stabilen Zustrom von Unternehmen hin zum 
Kapitalmarkt. Das ist eine ermutigende Entwicklung, die den jüngsten 
geopolitischen Ereignissen zu trotzen scheint.“
Marktindikatoren weiter auf hohem Niveau
   Während der DAX auf Jahresbasis immer noch Zugewinne verzeichnet, 
gab er im Mai und Juni signifikant nach. Gleichzeitig stieg der VDAX 
im zweiten Quartal 2015 entsprechend kontinuierlich an. Gegen Ende 
des Quartals schlossen der Leit- und der Volatilitätsindex auf einem 
ähnlich hohen Niveau ab. Die steigende Volatilität zum Quartalsende 
drückt auf die Aftermarket Performance der Neuemittenten, bei denen 
fünf von acht unter ihrem jeweiligen Ausgabekurs lagen.
Positiver Trend bei den Kapitalerhöhungen dauert an
   Nach einem rückläufigen ersten Quartal haben sich die 
Emissionserlöse im zweiten Quartal 2015 mehr als verdoppelt. Mit 
einem Volumen von 2.595 Millionen Euro endete das zweite Quartal 2015
jedoch deutlich unter dem des Vorjahresquartals (11,4 Milliarden 
Euro). Bereinigt um die Emissionen der Deutschen Bank AG (8,5 
Milliarden Euro) im Juni 2014 sind beide Quartale jedoch annähernd 
auf dem gleichen Niveau.
   Das Volumen im zweiten Quartal 2015 wurde im Wesentlichen durch 
die Kapitalerhöhungen der Commerzbank AG (1.378 Millionen Euro) und 
der Deutsche Wohnen AG (907 Millionen Euro) im April und Mai erzielt.
Die Emissionserlöse lagen hierdurch deutlich über denen der 
vorherigen Monate. Die größten Transaktionen waren vor allem im 
Bankensektor und wie schon im Vorquartal im Bereich Real Estate des 
Sektors Finanzdienstleistung zu verzeichnen.
   Anleihemarkt: Weiterer Anstieg des Volumens und Rückgang der 
Zinsen
   Die Entwicklung des Emissionsvolumens für Unternehmensanleihen 
knüpfte im zweiten Quartal 2015 an das Vorquartal an und stieg um 13 
Milliarden Euro auf 196 Milliarden Euro. Dabei stellte weiterhin das 
Volumen der USD Anleihen mit einem Gegenwert von 134 Milliarden Euro 
den überwiegenden Anteil der in Deutschland emittierten Anleihen dar.
Der durchschnittliche Zinskupon sank im zweiten Quartal weiter um 
0,14 Prozentpunkte auf 2,93 Prozent (im Median sogar auf 2,85 
Prozent).
   Bei den Mittelstandsanleihen stieg das Emissionsvolumen ebenfalls 
von nur 110 Millionen Euro im ersten Quartal auf 360 Millionen Euro 
im zweiten Quartal 2015 an. Das Volumen war damit weiterhin deutlich 
höher im Vergleich zum Vorjahresquartal (40 Millionen Euro). Das 
Gesamtvolumen setzte sich aus den Anleihen der Katjes International 
GmbH & Co. KG (300 Millionen Euro) im Prime Standard und der Adler 
Real Estate AG (60 Millionen Euro) im Entry Standard zusammen. Der 
durchschnittliche Zinskupon sank im zweiten Quartal von 7,25 auf 4,88
Prozent.
Ausblick auf die zweite Jahreshälfte
   Die durch den VDAX gemessene Volatilität ist zur Jahresmitte nach 
wie vor auf hohem Niveau. Diese Entwicklung wird sich unter anderem 
in Anbetracht der aktuellen Griechenland-Krise vermutlich auch in der
zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Ein andauernd niedriges Zinsniveau 
sorgt dagegen weiterhin für günstige Rahmenbedingungen am 
Emissionsmarkt.
   „Bisher zeigt sich der deutsche Kapitalmarkt trotz der politischen
Unsicherheiten relativ krisenfest“, erläutert Christoph Gruss. „Wir 
erwarten, dass das zweite Halbjahr 2015 von einer Anzahl solider, 
mittelschwerer Börsengänge geprägt sein wird, was das Vertrauen in 
den Kapitalmarkt weiter festigen könnte.“
   In der Analyse „Emissionsmarkt Deutschland“ erfasst PwC 
vierteljährlich sämtliche Aktienneuemissionen sowie Kapitalerhöhungen
an der Börse Frankfurt. Darüber hinaus fließen Neuemissionen von 
Unternehmensanleihen an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Berlin, 
München und Düsseldorf in die Auswertung ein.
Über PwC:
   PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen 
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen 
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als 
195.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem 
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer 
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland 
erzielt PwC an 29 Standorten mit 9.400 Mitarbeitern eine 
Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro. 
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