Angesichts leicht sinkender Energiepreise wird im
Jahr 2011 der Druck auf die Verbraucherpreise im Euroraum abnehmen.
Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken
und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem jüngsten Konjunkturbericht. Die
im April 2011 auf 2,8 Prozent gestiegene Teuerungsrate dürfte im
Jahresverlauf zurückgehen. Daher sei im Jahresdurchschnitt mit einer
Wachstumsrate des harmonisierten Verbraucherpreisindexes von 2,4
Prozent zu rechnen. „Für 2012 rechnen wir schließlich mit einer
Teuerungsrate von weniger als 2 Prozent, wenn die Rohstoffpreise
stabil bleiben und es zu keinen flächendeckenden Zweitrundeneffekten
im Währungsraum kommt“, erwartet BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.
In Deutschland dürfte die Inflation in diesem Jahr mit 2,3 Prozent
rund einen dreiviertel Prozentpunkt höher ausfallen als noch vor
einem halben Jahr allgemein erwartet. Die zusätzliche Teuerung in
Deutschland dämpfe die Konsumkonjunktur. So dürfte die erwartete
Zunahme der Inflation zu einem Verlust an Kaufkraft pro Haushalt von
knapp 300 Euro des verfügbaren Einkommens in diesem Jahr führen.
Aufgrund der dynamischen Konjunktur und positiven Entwicklung des
Arbeitsmarkts in Deutschland werde das preisbereinigte Wachstum des
deutschen Konsums in diesem Jahr dennoch mit mehr als 1 Prozent höher
ausfallen als in 2010 (0,4 Prozent).
Preisrisiken bleiben aus Sicht des BVR weiterhin bestehen. So sei
nicht auszuschließen, dass die Rohstoffpreise wieder ansteigen. Zum
anderen bestehe die Gefahr von Zweitrundeneffekten. „Die
Rohstoffpreiserhöhungen dürfen nicht zu entsprechend höheren
Tarifabschlüssen führen, denn die erhöhten Einfuhrpreise haben die
Verteilungsspielräume nicht erweitert. Eine Lohnpolitik, die sich
strikt am Produktivitätswachstum ausrichtet und dabei nach Branche
und Region differenziert, leistet einen Beitrag zur Stabilität der
Verbraucherpreise“, so Martin.
Die aktuelle Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de ,
Publikationen, Studien/Konjunktur abrufbar
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