Pressestimme zu Stuttgart 21

Die Frankfurter Rundschau schreibt zum umstrittenen Projekt
Stuttgart 21:

Der Tiefbahnhof und die neuen Zuführungen in den Stuttgarter Talkessel wurden
als unausweichlicher Beitrag zu den europäischen Magistralen verkauft, die die
Metropolen ganz Europas verbinden sollen. Allerdings fragte keiner der
Verantwortlichen, welcher Aufwand angemessen ist. Angemessen für einen
Zeitgewinn, der durch lange Umsteigezeiten wegen der geringen Kapazität des
Tiefbahnhofs womöglich wieder aufgefressen wird. Ausgerechnet beim
Fortbewegungsmittel der Zukunft wird dem Wachstum und der Beschleunigung Vorrang
gegeben. Auf der Strecke bleibt die Rücksicht auf natürliche Ressourcen, das
Klima, finanzielle Möglichkeiten oder das menschliche Bedürfnis nach
gelegentlicher Entschleunigung. Um es im Jargon des 21. Jahrhunderts zu sagen:
Stuttgart 21 ist so was von 20. Jahrhundert, dass es seinen Namen nicht
verdient.

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