Pressestimme zum „Stasi-Doktor“

Die Frankfurter Rundschau kommentiert den Vorschlag einer
Kennzeichnungspflicht für Stasi-Doktortitel:

Sollten Sie mal einem ehemaligen DDR-Bürger mit Doktortitel begegnen, dann ist
nicht ganz ausgeschlossen, dass er seinen Titel mit einer Arbeit über
„verbrecherische Grenzüberschreitungen“ (auf Deutsch: Fluchtversuche aus der
zugemauerten DDR) erworben hat. Aber jetzt macht Roland Jahn einen Vorschlag,
der die Frage aufwirft, ob der 1. April neuerdings auf Weihnachten fällt: Die
betreffenden Doktortitel sollten mit dem Zusatz „Stasi“ versehen werden, fordert
der oberste Verwalter der Geheimdienst-Akten. Jahn weist zu recht darauf hin,
dass diese Arbeiten „Anleitungen zur Verletzung der Menschenrechte“ sind. Aber
obwohl er beteuert, er wolle niemanden „abstempeln“, täte seine Idee vom „Doktor
der Stasi“ genau das. Vielleicht wollte Jahn nur daran erinnern, dass die
Aufarbeitung längst nicht zu Ende ist. Damit hätte er immerhin recht.

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