Die Konsumgewohnheiten privater Haushalte in
Deutschland haben sich in den letzten 20 Jahren in einigen Bereichen
stark verändert. Auffällig sind beispielsweise die Veränderungen bei
Konsumausgaben für Nahrungsmittel, wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März 2012
mitteilt. So ist beispielsweise die Nachfrage nach Fleischprodukten
zwischen 1991 und 2011 preisbereinigt um 17,8 % gesunken, während die
Nachfrage nach Gemüse (+ 35,1 %) sowie Fisch (+ 15,3 %) im selben
Zeitraum spürbar gestiegen ist.
Alkoholische Getränke wurden im Jahr 2011 deutlich weniger
konsumiert als noch 1991. Die Nachfrage sank preisbereinigt insgesamt
um 17,1 %. Vor allem der Verbrauch von Bier (- 13,8 %) und
Spirituosen (- 38,8 %) reduzierte sich. Entgegen dem Trend nahm die
Nachfrage nach Wein seit 1991 preisbereinigt um 4,7 % zu.
Nachfrageverschiebungen lassen sich auch bei den privaten
Konsumausgaben für Einrichtungsgegenstände, Geräte und Ausrüstungen
feststellen. Insgesamt blieben die preisbereinigten Ausgaben dieser
Kategorie zwar seit 1991 unverändert. Allerdings investierten die
Haushalte weniger in Möbel (- 8,4 %) und Glaswaren (- 36,6 %),
kauften aber mehr Haushaltsgeräte (+ 9,0 %) und Werkzeuge (+ 12,8 %).
Die Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur sind in den
vergangenen 20 Jahren preisbereinigt um 46,6 % gestiegen, maßgeblich
beeinflusst durch die Konsumausgaben für Elektronikgeräte wie
Fernseher, Computer und Zubehör (preisbereinigt: + 320,7 %). Die
außerordentliche Steigerung ist in erster Linie auf ständige
technologische Innovationen an den Produkten dieses Bereiches
zurückzuführen. Diese Qualitätssteigerungen werden bei der
Preisbereinigung entsprechend berücksichtigt. Gleichzeitig sind die
Preise für viele Produkte gefallen. Die Konsumausgaben für Zeitungen,
Bücher und Schreibwaren (preisbereinigt – 24,4 %) sowie für
Musikinstrumente (- 28,8 %) verloren in den vergangenen beiden
Jahrzehnten dagegen an Bedeutung.
Diese Angaben basieren auf Daten der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen. Insgesamt sind die Konsumausgaben der privaten
Haushalte in Deutschland in den letzten 20 Jahren preisbereinigt um
20,0 % gewachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen
Veränderungsrate von 0,9 % pro Jahr. Das preisbereinigte
Bruttoinlandsprodukt ist von 1991 bis 2011 um 30,2 %
(Jahresdurchschnitt: + 1,3 %) gestiegen.
Weitere Informationen bietet das Beiheft zur Fachserie 18 „Private
Konsumausgaben und Verfügbares Einkommen“, das als Download unter
www.destatis.de, Suchwort: „Beiheft“ erhältlich ist.
Weitere Auskünfte gibt:
Peter Kuntze,
Telefon: (0611) 75-3927,
www.destatis.de/kontakt
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