Rainer Brüderle: Hollande macht alles falsch

Hamburg, 3. März 2013: Die Eurokrise ist nach
Ansicht des FDP-Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle noch nicht
vorbei. Bei der ZEIT MATINEE am 3. März 2013 in den Hamburger
Kammerspielen betonte Brüderle, die Kernursache liege in der Schwäche
einzelner EU-Länder, die noch tiefgreifende Veränderungen vor sich
hätten. Im Gespräch mit ZEIT-Herausgeber Josef Joffe und der Leiterin
des Hauptstadtbüros Tina Hildebrandt sagte Brüderle, er glaube nicht
an „Vereinigte Staaten von Europa“, dazu seien die einzelnen Länder
zu unterschiedlich. Dies müsse sich auch in den
Entscheidungsstrukturen niederschlagen. So könne es nicht sein, dass
Malta beispielsweise dasselbe Stimmrecht in der EZB habe wie
Deutschland: „Die Schuldnerländer dürfen sich nicht im Regal der
anderen bedienen“. Nur so könne die gemeinsame Währung Bestand haben:
„Wenn der Euro scheitert, blamiert sich Europa bis auf die Knochen.“
Seine Hauptsorge gelte Frankreich und der dortigen Politik unter
François Hollande, der aus seiner Sicht „alles falsch“ mache,
angefangen von der Steuerpolitik. Die deutsch-französische Achse
halte Brüderle aber für immens wichtig.

Zur Sexismus-Debatte äußerte sich Brüderle nicht. Er betonte
jedoch, dass der Politikbetrieb, insbesondere das Verhältnis zwischen
Politik und Medien, sich in den letzten Jahren deutlich verändert
habe. Eventuell sei dafür auch der Umzug nach Berlin verantwortlich.
„Berlin ist Boulevardisierung von allem“, so Brüderle. Es gebe zu
viele gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Polikern und
Journalisten, diese „wechselseitige Prostitution“ sei nicht gut für
beide Seiten. Sie sorge dafür, dass sich junge Menschen weiter von
Politik und Medien abwendeten.

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