Reihenhaus-Neubau am günstigsten / Quadratmeterpreise von neuen Eigenheimen im Schnitt drei Prozent niedriger als 1995 – Vor allem im Osten vielfach unter 1.000 Euro – (mit Bild)

Kostenvorsprung der neuen gegenüber den alten Ländern liegt bei 20
Prozent

In den letzten Jahren gab es in Deutschland keine Überhitzung des
Immobilienmarktes wie in anderen europäischen Ländern, allen voran
Spanien und Großbritannien. Auch das Image des Baukosten-Weltmeisters
ist längst abgelegt. Wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes
belegen, realisierten Bauherren ihre eigenen vier Wände im Jahr 2008
immer noch kostengünstiger als Mitte der 90er Jahre. Nach Angaben von
LBS Research ist der Kostenvorsprung bei Doppel- und Reihenhäusern in
den neuen Bundesländern am größten. Quadratmeterpreise unter 1.000
Euro seien hier relativ leicht realisierbar.

In Ostdeutschland lagen nach Angaben der LBS-Experten die
Baukosten für Doppelhäuser zuletzt knapp unter der 1.000-Euro-Marke,
Reihenhäuser seien jedoch im Schnitt schon für einen
Quadratmeterpreis von knapp 900 Euro veranschlagt worden. Allerdings
scheint bei der Entscheidung zwischen frei stehendem Objekt oder
eigenen vier Wände in der Reihe nicht allein der Preis
ausschlaggebend zu sein, so LBS Research. Denn im gleichen Zeitraum
ging der Anteil der Doppel- bzw. Reihenhäuser von 31 Prozent auf 13
Prozent zurück. Der Anteil der frei stehenden Einfamilienhäuser stieg
gleichzeitig von rund 69 Prozent im Jahr 1995 auf rund 87 Prozent im
Jahr 2008 an, obwohl die durchschnittlichen Quadratmeterpreise in
diesem Segment aktuell um ein Viertel höher sind als in der Reihe.

Anders ist das Bild in den alten Bundesländern. Dort lag 2008 der
Anteil der besonders bevorzugten Bauform – dem frei stehenden Haus –
annähernd stabil bei rund 67 Prozent (1995: rund 65 Prozent).
Demgegenüber setzten gut 18 Prozent im ehemaligen Bundesgebiet auf
das Doppelhaus und 14 Prozent auf das Reihenhaus. Ähnlich wie die
Eigentumswohnung stellt laut Einschätzung der LBS-Experten das
Reihenhaus in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen eine
kostengünstige Alternative dar. Wenn auch auf kleineren
Grundstücksflächen, so bieten die eigenen vier Wände auf diese Weise
ebenerdiges Wohnen im urbanen Raum an. Hinzu kommt, dass die
Baukosten beim frei stehenden Haus in den alten Bundesländern
mittlerweile wieder das Niveau des letzten Jahrzehnts erreicht haben.

Die allgemeine Tendenz zum wachsenden Platzbedarf zeigt laut LBS
Research der Blick auf die Wohnflächenentwicklung. So stieg in allen
Segmenten die durchschnittliche Wohnfläche an, und zwar um 5 bis 22
Prozent. Dabei weisen die Doppelhäuser, aber insbesondere die
Reihenhäuser die relativ stärksten Zuwächse auf. Der steigende
Wohlstand, der zu wachsenden Wohnansprüchen führt, sei hier eindeutig
abzulesen, ebenso wie ein sichtbarer Aufholprozess in den neuen
Bundesländern. Konnte man dort aus historischen Gründen lange Zeit
seine Wohnwünsche nicht frei gestalten, verringert sich dieses
Defizit zusehends. Bei der Größe von Reihenhäusern sind die
Ost-West-Unterschiede inzwischen sogar praktisch eingeebnet.

Es ist aber weiterhin so, dass laut Statistik die
durchschnittliche Wohnfläche der neuen Eigenheime in den alten
Ländern um rund 19 Prozent größer ist als in den neuen Ländern.
Dadurch ist deren Kostenvorsprung gegenüber den „Westpreisen“
insgesamt noch größer als bei der Quadratmeter-Betrachtung: Mit
147.000 Euro, so LBS Research, werden die Objekte im Osten um 66.000
Euro, also um mehr als 30 Prozent, niedriger veranschlagt als im
Westen (213.000 Euro). Dabei sind die unterschiedlichen
Grundstückspreise in diesen Zahlen noch nicht einmal berücksichtigt,
denn sie beziehen sich auf die reinen Baukosten, ohne Bauland und
Baunebenkosten.

Dass die Baukosten für das frei stehende Eigenheim in den alten
Bundesländern – anders als in den anderen Segmenten – mittlerweile
wieder das Niveau der 90er Jahre erreicht haben, zeigt die
unverändert hohe Attraktivität gerade dieser Gebäudeform für
Wohneigentümer. Laut LBS Research sind Bauherren offenbar hier
weniger als bei Doppel- und Reihenhäusern bereit, bei der
Realisierung ihrer Wohnwünsche unter Kostenaspekten größere
Kompromisse einzugehen.

Pressekontakt:
Dr. Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de