Bundesweit sind 2613 Hausarztpraxen verwaist.
Das geht aus einer Umfrage der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) unter allen 17 Kassenärztlichen
Vereinigungen hervor. Insbesondere in ländlichen Gebieten wird es
zunehmend schwieriger, für frei werdende Arztpraxen junge Mediziner
zu finden. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) verwies auf
bereits beschlossene Maßnahmen für mehr Landärzte, darüberhinaus
regte er eine bessere Bezahlung von Landärzten an. „Jetzt geht es
darum, den Masterplan Medizinstudium 2020 zügig umzusetzen und die
Allgemeinmedizin so zu stärken. Dabei muss auch geprüft werden, ob
die bestehenden Möglichkeiten einer besseren Vergütung der Landärzte
in unterversorgten Gebieten weiter ausgebaut werden müssen“, sagte
Gröhe der Redaktion.
KONTEXT:
Bund, Länder, Kommunen und Kassenärztliche Vereinigungen versuchen
bereits mit verschiedenen Förderprogrammen, frühzeitig gegen eine
Unterversorgung vorzugehen. So werden Ärzte, die sich niederlassen
wollen, zum Beispiel beim Umzug finanziell unterstützt. Vergangenes
Jahr haben Bund und Länder außerdem den Masterplan Medizinstudium
2020 beschlossen. Darin ist verankert, dass Medizinstudenten am Ende
ihres Studiums in der Allgemeinmedizin geprüft werden. Außerdem soll
es künftig eine „Landarztquote“ bei der Vergabe der Studienplätze
geben. Sie regelt, dass Studenten bevorzugt werden, die sich
verpflichten, später in unterversorgten Regionen tätig zu sein.
Mittlerweile ist ein Drittel der Hausärzte 60 Jahre alt oder älter.
Ihre Stellen müssen nachbesetzt werden. Die Kassenärztliche
Bundesvereinigung schätzt, dass 2030 mehr als 10.500 Hausärzte fehlen
könnten.
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