Früher hieß es: Die Länder werden bestreikt – 
und keiner merkt es. Das Statistische Landesamt braucht man eben 
nicht täglich. Doch nun treten immer öfter Lehrer in den Ausstand. 
Daran sind die Länder mit schuld: Wenn sie Lehrer nicht verbeamten, 
sondern nur als Angestellte einstellen, ist es kein Wunder, dass 
diese auch ihr Streikrecht nutzen. Der Arbeitskampf nächste Woche 
wird die Schulen nicht flächendeckend lahmlegen. Und doch ist der 
Streik ein Ärgernis, weil er die Schwachen trifft. So wie 
Gewerkschaften Städte gerne auf dem Rücken der Kita-Kinder 
bestreiken, so bestreiken sie die Länder nun auf dem Rücken der 
Schulkinder. Auch sind die Forderungen der Lehrer teilweise 
unberechtigt. Während ihr Ruf nach einheitlicher Vergütung für 
Angestellte und Beamte nachvollziehbar ist, ist die Forderung nach 
regionaler Angleichung unsinnig. Die Industrie zahlt in Bayern auch 
mehr als in NRW. Konkurrenz belebt das Geschäft. Und wenn NRW Sorge 
hat, dass die Besten nach Süden gehen, muss die Schulministerin eben 
von ihren Spielwiesen Geld abziehen, um das Kerngeschäft zu sichern.
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