Vor den am Mittwoch startenden
Honorarverhandlungen der Ärzte mit den Krankenkassen hat der Chef der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, eine
„Finanzierungslücke“ von mehr als fünf Milliarden Euro festgestellt.
„Die Ärzte stecken in dem Dilemma, dass es im gesetzlichen
Krankenkassensystem zwar ein gedeckeltes Honorar, aber keine
gedeckelten Leistungen gibt“, sagte Gassen der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Die ärztlichen
Leistungen, die wegen der Honorardeckelung nicht entlohnt werden,
bezifferte Gassen auf 2,3 Milliarden Euro pro Jahr. „Unsere
Kardinalforderung lautet daher, dass wir den Einstieg in feste Preise
für unsere ärztlichen Leistungen wollen“, sagte Gassen. Damit die
Praxis-Ärzte zudem ein „kalkulatorisches Oberarzt“-Gehalt erzielen
können, „bedarf es abermals rund drei Milliarden Euro“, so Gassen.
„Da müssen wir ran“, sagte er. „Es geht uns um ein Gesamtkonzept für
eine angemessene Honorierung der Ärzte und um den Einstieg in ein
Festpreis-System.“ Sollte dies nicht gelingen, ginge dies laut
Gassen zulasten der Patienten: „Wenn uns der Einstieg in ein
Festpreis-System für niedergelassene Ärzte nicht gelingen sollte,
dann muss die Leistungsmenge begrenzt werden. Das heißt also, dass
die Patienten auf diese Leistungen dann verzichten müssen.“
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