Rheinische Post:Ärztepräsident Montgomery nennt Terminservice-Stellen einen „Flop“

Die Ärzteschaft sieht die von der
Bundesregierung vorgeschriebenen Terminservice-Stellen als
gescheitert an. „Das Modell der Terminservice-Stellen ist ein Flop“,
sagte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). So wie sie
konstruiert seien, mit hohem EDV-Aufwand, werde man sie
wahrscheinlich bald wieder einstampfen müssen. Die Patienten nähmen
die Terminservice-Stellen kaum in Anspruch, kritisierte Montgomery.
„61.000 Anfragen im ersten Halbjahr – das ist so gut wie nichts. Ich
plädiere aber nicht dafür, den Service ganz abzuschaffen“, sagte der
Ärztepräsident. Er betonte, es wäre sinnvoll, wenn „auf einem
administrativ niedrigerem Niveau Kammern und Kassenärztliche
Vereinigungen den Versicherten weiter bei der Terminsuche helfen“.
Das hätten Ärzte unabhängig von Terminservice-Stellen auch früher
schon gemacht.

KONTEXT

Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind seit Jahresbeginn
verpflichtet Terminservice-Stellen anzubieten. Wenn ein Kassenpatient
Schwierigkeiten hat, einen Termin beim Facharzt zu bekommen, kann er
sich an die Stellen der Kassenärztlichen Vereinigungen wenden. Diese
müssen innerhalb von zwei Wochen einen Termin vermitteln, auf den der
Patient dann nicht länger als vier Wochen warten muss und der vom
eigenen Wohnort aus in einer zumutbaren Entfernung liegt. Der Patient
kann den Termin aber nicht bei seinem Wunscharzt erwarten.

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