Es ist Ausdruck von Hilflosigkeit, wenn die
Gemeinden Flüchtlinge in Sporthallen unterbringen. Handball-,
Volleyball- und Badmintonfelder eignen sich nicht für eine würdige
Versorgung von Menschen, die unter großem Leid ihre Heimat verlassen
mussten. Doch die Unterbringung dort ist auch ein Affront gegen den
Vereinssport. Den Klubs kurzerhand die Hallen zu nehmen, zeugt von
mangelnder Wertschätzung für das, was die ehrenamtlich tätigen
Trainer und Übungsleiter für das Gemeinwesen leisten. Gerade der
Sport integriert Zuwanderer so gut wie kaum ein anderer
gesellschaftlicher Bereich. Seit mehr als 25 Jahren betreiben die
Spitzenverbände ihr Programm zur Integration mit großem Erfolg. An
vielen Orten gibt es Sportvereine, die derzeit Flüchtlinge willkommen
heißen. Sie holen sie in ihre Mitte und vermitteln ihnen Lebensfreude
und Mut. Dass jetzt ein Interessenkonflikt ausgerechnet zwischen den
Vereinen und Flüchtlingen entsteht, ist unerträglich. Die Sportler
werden schon Lösungen für ihr neues Problem finden, hoffen die
Gemeinden. In der Tat: Die Vereine werden improvisieren, mit anderen
Klubs kooperieren und zusammenrücken. Sie sind ja Kummer gewohnt.
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