Rheinische Post: Aigners Energie-Vorstoß Kommentar Von Georg Winters

Natürlich kann man Ilse Aigners Ideen in Sachen
Ökostrom-Umlage ausschließlich als Taschenspieler-Trick geißeln, mit
dem die CSU-Politikerin Lasten der Energiewende einfach auf spätere
Generationen verschiebt. „Heute zahlen die Verbraucher weniger,
morgen dafür mehr“ klingt wie „Linke Tasche, rechte Tasche“, die
Voraussage von 72 Milliarden Euro zusätzlicher Verbindlichkeiten in
Zeiten der Schuldenbremse kontraproduktiv. Deshalb ist der Vorschlag
aber nicht unseriös. Die Energiewende ist politisch gewollt und
unumkehrbar. Und das Argument, es könnten jene mehr zahlen, die
später von der Wende profitieren, entbehrt nicht einer gewissen
Logik. Das setzt aber voraus, dass irgendwann die Strompreise sinken,
und dass kränkelnde Unternehmen, die mit viel zu hohen fehlgeleiteten
Subventionen künstlich am Leben erhalten wurden, konkurrenzfähig
werden. Insofern ist Aigners Vorschlag eine Wette auf die Zukunft.
Reine Kostenumverteilung bringt eh nichts. Deutschland braucht beim
Ökostrom eine Reform, die die Kosten senkt und die Förderung
effizienter macht.

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