Die gesetzlichen Krankenkassen lehnen den 
Vorschlag von Kassenärzte-Chef Andreas Gassen ab, höhere Beiträge für
die freie Arztwahl zu verlangen.  Der Chef der AOK Rheinland/Hamburg,
Günter Wältermann, sagte der Düsseldorfer „Rheinischen Post“: „Ich 
halte den Vorschlag für vollkommen verfehlt. Er berücksichtigt weder 
das Patientenbedürfnis nach Information in gegebenenfalls schwierigen
Lebenslagen, noch gibt er eine Antwort auf bestehende Unterschiede in
der Gesundheitskompetenz der Menschen. Der freie Arztzugang ist ein 
hohes Gut, welches wir nicht aufgeben. Steuerung muss über Belohnung 
und nicht über Bestrafung erfolgen. Der Vorschlag ist ein Irrweg.“
   Ähnlich äußerte sich Barbara Steffens, Chefin der Techniker 
Krankenkasse in Nordrhein-Westfalen:  „Was Herr Gassen da vorschlägt,
ist  im Grunde die Wiedereinführung der Praxisgebühr. Die ist 2013 
aber aus gutem Grund wieder abgeschafft worden: Sie hat keine 
steuernde Wirkung entfaltet, sie hat nur Ärger für Patienten und 
Ärzte bedeutet. Es ist keine adäquate Antwort auf volle Wartezimmer 
und wird den differenzierten Bedarfen nicht gerecht.“ Bei der 
Steuerung der Patientenströme könne heute die Digitalisierung helfen,
Telemedizin und Videosprechstunde können Praxen entlasten. „Bei guter
Organisation und konsequenter Umsetzung von Digitalisierung und 
Telemedizin muss es keine  so überfüllten Sprechzimmer geben. 
Kassenpatienten müssen das Recht auf freie Arztwahl und Zweitmeinung 
behalten“, sagte Steffens der Redaktion.
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