Rheinische Post: Arbeitgeber: „Lohnvorstellung der IG Metall ist realitätsfern“

Der Präsident des Arbeitgeberverbands Metall
NRW, Arndt Kirchhoff, hat die Forderungsempfehlung des
IG-Metall-Bundesvorstands von 5,5 Prozent mehr Lohn als „völlig
realitätsfern“ bezeichnet. Der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe) sagte der Unternehmer: „Die
Inflation liegt seit drei Quartalen bei 0,8 Prozent. Ich wage mal den
Tipp, dass sie bis Jahresende allenfalls bei einem Prozent liegen
wird.“ Der IG-Metall-Bundesvorstand geht bei seiner
Forderungsbegründung von der Zielinflation von zwei Prozent aus und
argumentiert mit einem Produktivitätszuwachs von 1,5 Prozent sowie
einer „zusätzliche Verteilungskomponente“ von zwei Prozent. „Der
Produktivitätszuwachs wird bei unseren energieintensiven Betrieben
von den hohen Energiekosten aufgezehrt“, sagte Kirchhoff. „Von der
Umverteilungskomponente müssen wir gar nicht erst sprechen.“
Kirchhoff warnte zudem, bei der von der Gewerkschaft geforderten
Bildungsteilzeit bestehe die Gefahr, „dass wir dann über
Weiterbildungsmaßnahmen reden, die nicht dem Betrieb nützen. Das darf
nicht passieren.“

Am heutigen Dienstag tagen die Tarifkommissionen der IG Metall in
den Regionen, um über die Empfehlung des Vorstands zu entscheiden. Am
Donnerstag wird die Forderung dann offiziell beschlossen.

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