Vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde im
Tarifkonflikt der Metallindustrie hat Arbeitgeberpräsident Ingo
Kramer die IG-Metall-Forderung nach einer befristeten
Arbeitszeitverkürzung auf 28 Stunden pro Woche bei teilweisem
Lohnausgleich scharf kritisiert. „Ich kann doch nicht sagen: Wer
weniger arbeitet, kriegt dafür auch noch vom Arbeitgeber einen
finanziellen Ausgleich“, sagte Kramer der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Es würde in einem
Unternehmen den Betriebsfrieden stören, wenn einzelne Mitarbeiter
ihre Arbeitszeit verkürzen können, dafür einen Lohnausgleich
erhalten, während die Kollegen die Arbeit übernehmen müssen, aber
nicht mehr Geld gezahlt bekommen“, sagte der Chef der
Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA). „Ich möchte einen
solchen Betrieb jedenfalls nicht leiten, der diese Konflikte
aushalten soll“, sagte Kramer. Die IG Metall fordert im aktuellen
Tarifkonflikt für Schichtarbeiter und Beschäftigte, die Kinder
erziehen oder Angehörige pflegen, die Option, ihre Arbeitszeit
befristet auf zwei Jahre von 35 auf 28 Wochenstunden zu reduzieren.
Die Einkommensverluste sollen von den Arbeitgebern teilweise
ausgeglichen werden. In Baden-Württemberg beginnt am heutigen
Donnerstag die dritte Verhandlungsrunde.
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