von Thomas Reisener
Aus Not und Kalkül will NRW-CDU-Chef Armin Laschet den
Landtagswahlkampf 2017 komplett auf sich personalisieren. Zum einen,
weil die NRW-CDU gegenwärtig über bemerkenswert wenige profilierte
Köpfe verfügt, denen man ein Ministeramt zutraut. Zum anderen aber
wohl auch, weil Landtagswahlen aus Sicht der Wahlforschung inzwischen
als reine Personenwahlen gelten. Über die Wahl zum
Ministerpräsidenten entscheidet immer weniger das Parteiprogramm und
die Mannschaft, sondern überwiegend der Sympathie-Faktor. Der – und
das macht es so schwierig – kann sich auch in den letzten Tagen vor
der Wahl noch ändern. Das damit verbundene Risiko ist für Laschet
größer als für Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die ja schon zwei
Wahlsiege hinter sich hat. Sie kann sich eine Niederlage erlauben.
Für Laschet hingegen ist die Wahl 2017 die erste Großchance seiner
politischen Laufbahn. Dabei multipliziert die fast schon
beängstigende Schwäche der aktuellen Landesregierung sein Risiko
noch. Wenn Laschet verliert, wird es heißen: Nicht einmal dafür hat
es gereicht.
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