Rheinische Post: Arzneien als Gefahr für die Gesundheit = Von Eva Quadbeck

Immer häufiger klopfen die Krankenkassen den
Ärzten auf die Finger, stellen deren Therapien und vor allem deren
Mengen in Frage. Sowohl die Kassen wie auch die Ärzte haben neben dem
Wohl der Patienten immer auch ihre Finanzlage im Auge. Dies wiederum
muss man stets bedenken, wenn sich Kassen und Ärzte gegenseitig
kritisieren. Doch jenseits des üblichen Hickhacks zwischen Kassen und
Ärzten lässt die Studie über gefährliche Arzneimittelverordnungen
aufhorchen. Ein Übermaß an Medikamenten sorgt nicht nur dafür, dass
sich die Wirkstoffe teilweise gegenseitig aufheben können, sie können
auch gesundheitliche Schäden anrichten. Die Gründe, warum solche
Mittel dennoch miteinander verschrieben werden, sind vielfältig: Mal
ist es die Unwissenheit der Ärzte, mal die Forderung der Patienten,
die einen Arzt nur für gut halten, wenn er etwas verschreibt. Und
nicht zuletzt wird in den Heimen zu viel verordnet, wo Pflegenotstand
herrscht und wo Tabletten mangelnde Versorgung der Bewohner ersetzen
sollen. Eine kritische Hinterfragung durch die Krankenkassen bei
allen auffälligen Verordnungen ist also sinnvoll. Sie sollte
möglichst in Kooperation und nicht in Konfrontation mit den Ärzten
laufen.

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