Ein Kommentar von Godehard Uhlemann:
Der Nahe Osten steht vor dramatischen Tagen.Es geht dieses Mal
nicht um das iranische Atomprogramm und den vermuteten Bau einer
Teheraner Atombombe, die Israel bedrohen würde. Die neue Gefahr ist
der Zerfall Syriens. Dabei ist nicht der wünschenswerte Machtverlust
der Assad-Clique das Problem. Doch was geschieht bei einem
Machtwechsel mit dem ungeheuren Chemiewaffen-Arsenal? Das Teufelszeug
weckt Besitzgelüste von Radikalen, Extremisten oder Terroristen. Die
neuen Besitzer können die gesamte Region bedrohen, sie könnten
Israels Existenz gefährden und die für die Industrieländer so
wichtigen Ölländer erpressen. Insofern ist es logisch, dass sich der
Westen Gedanken über die Sicherung chemischer
Massenvernichtungswaffen Gedanken macht. Israel hat schon mit seinem
Eingreifen gedroht. Doch ein solch risikoreicher Schritt würde das
Land unweigerlich in einen Krieg ziehen und die Region in Brand
setzen. Schon jetzt beschießt die bisher von Syrien gestützte
Hisbollah (ohne C-Waffen!) vom Libanon aus israelische Städte. Es
wird Zeit, dass angesichts der Chemiewaffen-Gefahr die UN-Vetomächte
Russland und China ihren Assad stützenden Kurs aufgeben und helfen,
diese Gefahrenquelle abzudichten.
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