Rheinische Post: Bahn-Digitalisierung soll mehr Regional-Verkehr ermöglichen

Die Deutsche Bahn treibt ihre Strategie
„Digitale Schiene Deutschland“ voran. Der für Infrastruktur
zuständige Vorstand, Ronald Pofalla, sagte der Düsseldorfer
„Rheinischen Post“ (Dienstag), bis 2023 sollten allein in NRW rund
500 Kilometer mit dem neuen Zugleitsystem ETCS ausgerüstet sein. „Mit
dem Bund reden wir derzeit über weitere Strecken.“ Im Zuge der
Strategie fallen Pofalla zufolge beispielsweise mehr als 67.000
Signale weg. „Per Echtzeitortung bekommen wir die Züge viel dichter
getaktet und damit ein besseres Bahnangebot für unsere Kunden. Das
wäre ein Quantensprung für den gesamten Eisenbahnsektor.“ Insgesamt
rechnet die Bahn mit bis zu 20 Prozent mehr Kapazität. „Das wird
jedoch regional variieren“, sagte Pofalla. „Weil unser Bahnnetz
billiger zu betreiben sein wird, können die Bundesländer zukünftig
mehr Regionalverkehr bestellen als bisher. Also mehr S-Bahnen und
Regionalzüge und weniger klimaschädliches CO2. Wir bekommen auch
endlich die Lkws von den Straßen, da der Schienengüterverkehr viel
attraktiver wird.“

Pofalla erklärte, Deutschland müsse beim Thema einheitliche
Standards für den Schienenverkehr eine Vorreiterrolle einnehmen:
„Lkws rollen ungestört über alle Landesgrenzen. Züge müssen aber halt
machen. Über 20 Zugsteuerungssysteme gibt es derzeit in Europa. Wenn
wir als wichtigstes Transitland jetzt vorangehen, wird das für den
EU-Raum einen immensen Schub geben – davon bin ich überzeugt.“

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