Rheinische Post: Bankenpräsident Schmitz lehnt höheren Schuldenerlass für Griechenland ab

Die deutschen Privatbanken wollen Griechenland
nicht mehr als die bisher vereinbarten 21 Prozent seiner Schulden
erlassen. „Das von den europäischen Regierungschefs verabschiedete
Paket sieht eine substantielle Beteiligung privater Gläubiger vor,
die nicht leicht zu schultern ist“, sagte Bankenpräsident Andreas
Schmitz der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Mittwochsausgabe). Nun „sollte nicht an neuen Stellschrauben gedreht
werden“, warnte Schmitz. Die Regierungen der Euro-Staaten diskutieren
über eine höhere Beteiligung privater Gläubiger an der Umschuldung
Griechenlands. Bisher hatten die Institute zugesagt, freiwillig auf
21 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten. Schmitz lehnte auch die
von den Regierungen erwogene zwangsweise Rekapitalisierung der Banken
ab. „Die aktuelle Krise ist keine Bankenkrise, sondern eine
politische Vertrauenskrise“, sagte der Bankenverbandspräsident. Die
Banken dürften jetzt nicht für eine Krise in die Verantwortung
gezogen werden, für die sie nicht die Ursache seien. „Internationale
Investoren haben derzeit erhebliche Zweifel, ob die europäischen
Staaten ihre Schulden in vollem Umfang zurück zahlen werden. Darunter
leiden die Banken, die den Staaten ihre Schuldenpapiere abgekauft
haben.“ Um aus der Krise herauszukommen, müsse der Schuldenberg der
Staaten drastisch abgebaut werden.

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