Vor den neuen Verhandlungen zwischen
EU-Staaten, Kommission und Europaparlament zum Schutz von Tippgebern
in Unternehmen hat Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) ihren
Kurs gegen Kritik verteidigt. „Whistleblower bringen häufig die
entscheidenden Recherchen und Ermittlungen erst ins Rollen“, sagte
Barley der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). „Das erfordert
Mut, der nicht sanktioniert, sondern unterstützt werden muss.“ Zum
Streit um ein dreistufiges Verfahren, bei dem Whistleblower die
Missstände zuerst innerhalb des Unternehmens und dann Behörden oder
der Öffentlichkeit melden sollen, sagte Barley: „Unternehmen müssen
interne Meldestrukturen schaffen, um Missstände schnell abstellen zu
können.“ Whistleblower dürften aber nicht durch die Angst, Nachteile
im Job zu erleiden, zum Schweigen gebracht werden. „Ein Whistleblower
darf deshalb nicht gezwungen werden, sein Vorhaben zuerst dem
Unternehmen mitzuteilen“, sagte Barley nun. Es gehe nicht darum
Pranger zu bauen, sondern darum, Übel und schlechtes Management zu
beseitigen. „Es ist überfällig, dass sich die EU auf einen starken
Schutz von Whistleblowern einigt“, so die SPD-Politikerin.
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