Die Folgen des Dürresommers 2018 sind für die 
Bauern nach den Worten ihres Verbandspräsidenten Joachim Rukwied noch
lange nicht bewältigt. „Wir haben bundesweit einen Schaden von 2,5 
bis 3 Milliarden Euro gehabt. 340 Millionen Euro wurden von Bund und 
Ländern zur Verfügung gestellt“, sagte Rukwied der Düsseldorfer 
„Rheinischen Post“ (Samstag).  Die Nothilfe sei ausschließlich Bauern
gezahlt worden, deren wirtschaftliche Existenz bedroht war. „Wenn ein
Betrieb 100.000 Euro Schaden hatte, aber nicht existenzgefährdet war,
musste er das selbst tragen. Das heißt, ein Großteil der Betriebe 
leidet noch unter den Folgen der letzten Dürre. So einen 
Milliarden-Ausfall kann eine Branche nicht einfach wegstecken.“ Die 
Bauern spürten den Klimawandel. Langfristig wollten sie die 
Landwirtschaft klimaneutral machen. „Es ist völlig klar, dass wir 
keine weitere Zeit verlieren dürfen. Auch die Bundesregierung nicht.“
   Nach Rukwieds Meinung wird zudem die ökologische Landwirtschaft in
Deutschland von den Bürgern nicht entsprechend unterstützt. Von 2015 
bis 2019 sei der Anteil der Ökolandwirte um die Hälfte von acht auf 
zwölf Prozent gestiegen, sagte Rukwied. „Aber: Wir haben eine gewisse
Sättigung am Markt festgestellt. Der Anteil der Bürger, die 
Bioprodukte kaufen, ist nicht entsprechend den Zuwachsraten in der 
Bioprodukt-Erzeugung angewachsen.“ Er wolle niemandem den Schwarzen 
Peter zuschieben. „Aber ich wünsche mir einfach, dass mehr Menschen 
qualitätsbewusst einkaufen und beispielsweise zu Öko- und regionalen 
Produkten greifen, die entsprechend ihrer Herstellung teurer sein 
müssen.“ Der größere Aufwand, die höheren Kosten und niedrigeren 
Erträge, die die Bauern im Ökobereich hätten, müssten sich in höheren
Preisen widerspiegeln. Rukwied: „Da ist der Konsument gefragt.“
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