Bayer treibt die Abtrennung seiner 
Kunststoff-Sparte Bayer MaterialScience voran. „Wir sind voll im 
Zeitplan und gehen davon aus, dass das neue Unternehmen bis 
spätestens Mitte 2016 an der Börse notiert ist „, sagte Bayer-Chef 
Marijn Dekkers im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden 
„Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Derzeit arbeiten wir an der 
wirtschaftlichen Trennung, also zum Beispiel an der Aufteilung der 
Vermögenswerte.“
   Dekkers versprach erstmals, dass keine Standorte in Deutschland 
geschlossen werden: „Wir haben uns verpflichtet, im Zusammenhang mit 
dem Börsengang von MaterialScience keine Standorte in Deutschland zu 
schließen oder Unternehmenszentralen zu verlagern.“  Bayer 
MaterialScience beschäftigt weltweit 16.800 Mitarbeiter, davon 6500 
in Deutschland. Für sie sind auch nach der Abspaltung 
betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2020 ausgeschlossen, wie 
Dekkers versicherte.
   Der Bayer-Chef setzt weiter auf einen klassischen Börsengang: „Wir
bevorzugen einen klassischen Börsengang. Man könnte beispielsweise in
einem ersten Schwung zunächst 30 bis 50 Prozent an die Börse bringen 
und die restlichen Aktien in einem nachgelagerten Schritt.“
   Analysten bewerten Bayer MaterialScience mit zehn Milliarden Euro.
Zur Frage, was Bayer erlösen wolle, sagte Dekkers: „Über die 
möglichen Erlöse eines Börsengangs möchte ich nicht spekulieren. Es 
dürfen auch gerne mehr als zehn Milliarden Euro sein.“  
MaterialScience sei ein gut aufgestelltes Unternehmen, das mit vielen
Produkten globaler Marktführer sei.
   Die Niederländer mit amerikanischem Pass, der den Konzern Ende 
2016 verlässt, schließt für sich selbst einen Wechsel in den 
Bayer-Aufsichtsrat nicht aus. “ Das werden wir sehen. Ich breche 
meine Zelte in Deutschland jedenfalls nicht ab“, sagte der 57-Jährige
auf die Frage, ob er in das Kontrollgremium wechseln wolle.
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