Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie (BDI), Ulrich Grillo, hat die Zinssenkung der Europäischen
Zentralbank (EZB) als ein „Alarmsignal“ für die Regierungen der
Euro-Staaten bezeichnet. „Die EZB-Entscheidung ist ein Alarmsignal an
die Politik: Die Geldpolitik kann die Versäumnisse der Regierungen
nicht auf Dauer ausgleichen“, sagte Grillo der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Die Regierungen
müssen Strukturreformen schneller umsetzen, damit die Länder
wettbewerbsfähiger werden. Die Geldpolitik hat ihre Rolle erfüllt,
jetzt ist die Wirtschafts- und Finanzpolitik in Europa am Zuge“,
betonte Grillo. „Ich glaube nicht, dass wir momentan Angst vor
Deflation haben müssen“, sagte der BDI-Präsident. Was Europa
dringend brauche, sei Wachstum. „Die neuerliche Zinssenkung wird ohne
eine investitionsfreundliche Fiskal- und Wirtschaftspolitik nur wenig
bewirken“, sagte er. Die Zurückhaltung bei der Kreditvergabe in
Südeuropa hänge mehr mit den handfesten Problemen der dortigen Banken
zusammen. „Mit der Bankenunion sind wir auf dem richtigen Weg“, sagte
Grillo.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://