Der Deutsche Beamtenbund (DBB) und der 
Arbeitgeberverband Gesamtmetall haben sich gegen die geplante Reform 
bei sachgrundlosen Befristungen ausgesprochen. DBB-Chef Ulrich 
Silberbach  sagte der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag): „Der
öffentliche Dienst ist Spitzenreiter bei den sachgrundlosen 
Befristungen.“ Das sei ein Skandal. „Bevor man für die gesamte 
Bundesrepublik – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen – neue, 
undurchführbare Befristungsregeln erlässt, sollten die öffentlichen 
Arbeitgeber erst einmal das eigene Haus in Ordnung bringen.“
   Auch Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger kritisierte im Gespräch 
mit der „Rheinischen Post“ das Vorhaben: „Die geplante Beschränkung 
der Befristungen geht am eigentlichen Problem vorbei.“ In der Metall-
und Elektroindustrie liege der Anteil an befristeten 
Arbeitsverhältnissen bei vier Prozent. Im staatlichen Hochschul- und 
Wissenschaftsbereich seien es mehr als 40 Prozent, im öffentlichen 
Dienst insgesamt 9,5 Prozent. Auch bei Nichtregierungsorganisationen 
liege der Anteil über 15 Prozent. „An den Privilegien für den 
öffentlichen Dienst will die Politik aber nichts ändern“, kritisierte
Dulger.
   Der Gesamtmetall-Präsident verteidigte das Instrument: „Wir 
brauchen befristete Verträge. Es gibt immer mehr Ansprüche für 
Arbeitnehmer, Auszeiten zu nehmen – zum Beispiel, um sich um 
pflegebedürftige Angehörige zu kümmern oder um Elternzeit zu nehmen.“
In diesen Zeiten müsse die Arbeit aber trotzdem erledigt werden. 
„Zeitarbeit ist politisch unerwünscht und wurde gesetzlich 
eingeschränkt. Wenn der Kündigungsschutz so ist, wie er bei uns ist, 
müssen wir befristet einstellen können“, forderte Dulger.
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