Die Bezirksregierung Köln hat mit einem
Rundschreiben zur Inklusion Empörung bei Lehrern ausgelöst. In dem
Brief fordert die Behörde alle Schulträger des Regierungsbezirks auf,
dem gemeinsamen Unterricht eines Großteils der behinderten mit nicht
behinderten Kindern an allgemeinen Schulen generell zuzustimmen. Die
in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (Donnerstagausgabe)
berichtet, es handle sich um die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache
sowie Emotionale und soziale Entwicklung, die insgesamt mehr als zwei
Drittel der behinderten Schüler abdecken. In dem Schreiben heißt es
demnach: „Bei diesen Förderbedarfen ist in der Regel eine zusätzliche
sächliche oder personelle Ausstattung nicht vonnöten.“ Die generelle
Zustimmung solle erfolgen, „um den mit der Einholung von
Zustimmungserklärungen verbundenen Verwaltungsaufwand für alle
Beteiligten zu begrenzen“. Der Landesvorsitzende des
Philologenverbands NRW, Peter Silbernagel, kritisierte: „Diese
Aufforderung zum Blankoscheck missachtet jede pädagogische
Verantwortung.“ Das Schulgesetz binde den gemeinsamen Unterricht
ausdrücklich an die Ausstattung der jeweiligen Schule. Das
Schulministerium kündigte Gespräche mit der Bezirksregierung an.
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