Der Staatssekretär im Bildungsministerium,
Stefan Müller (CSU), hat einen Neuanlauf bei der Einführung der
Frauenquote gefordert und schlägt alternativ ein Stufenmodell vor.
„Es hilft ja schließlich niemandem – am wenigsten den Frauen selbst –
wenn am Ende nach der Devise verfahren werden müsste –Quote vor
Qualität–„, sagte Müller der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinische
Post“ (Freitagausgabe). „Die Orientierung am Kaskadenmodell, die der
Koalitionsvertrag für den Wissenschaftsbereich vorsieht, kann in
meinen Augen auch Vorbild für eine stufenweise Realisierung der Quote
in der Wirtschaft sein“, sagte Müller der Zeitung. Grundsätzlich
bekannte er, es sei richtig, den Frauenanteil in Wirtschaft und
Wissenschaft zu erhöhen. Das dürfe aber nicht mit der Brechstange
geschehen. Der CSU-Staatssekretär betonte auch, die Besetzung von
Gremien sei häufig an dienstliche Funktionen gebunden. „Es wäre
lebensfremd und einer effizienten Erledigung der Sacharbeit nicht
zuträglich, solche Gremien einer fixen Quotenregelung zu
unterwerfen.“ Müller fürchtet zudem, dass das geplante
Gesetzesvorhaben europarechtliche Probleme bringe.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621