Rheinische Post: Botschafter der Ukraine wirft Ex-Kanzler Schröder in Bezug auf die Krim „gefährliche Rhetorik“ vor

Der ukrainische Botschafter in Deutschland,
Andrij Melnyk, hat im Zusammenhang mit der Besetzung der Krim durch
Russland den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) scharf
angegriffen. Der Ex-Regierungschef der Bundesrepublik richte in einem
„ganz zentralen Punkt, wo es um das Völkerrecht und die gewaltsame
Grenzverschiebung auf dem europäischen Kontinent geht, mit seiner
absurden, gefährlichen Rhetorik einen enormen Schaden an und stellt
somit auch die Glaubwürdigkeit Deutschlands infrage“, sagte der
Diplomat der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). Melnyk
weiter: „Ich hätte mir im schlimmsten Albtraum nicht vorstellen
können, dass ein deutscher Ex-Kanzler diese perfide Aggression Putins
so schamlos verteidigen würde.“

Der Botschafter der Ukraine lobte auch das Sanktionsregime gegen
Russland. „Ohne die Sanktionen würde Putin noch viel weiter gehen. In
seiner verrückten Ideologie ist die Ukraine kein eigenständiger
Staat. Unser Land soll nach Putins Wahnvorstellung von Moskau
abhängig sein“, sagte Melnyk. Er warf dem russischen Präsidenten vor,
das Existenzrecht der Ukraine infrage zu stellen und verglich die
Lage seines Landes mit der von Israel. „Der Kremlherr will dieses
Existenzrecht den Ukrainern absprechen, vergleichbar mit dem, dass
manche Länder das Existenzrechts Israels infrage stellen“, sagte der
Diplomat. Melnyk sprach sich auch dafür aus, dass „die finanziellen
und personellen Sanktionen gegen Moskau noch ausgeweitet werden“.

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