Die Bundesregierung will Stromkonzerne und
Stadtwerke zwingen, die gefallenen Großhandelspreise an Privatkunden
weiterzugeben. „Bislang haben zu wenige Versorger die stark
gefallenen Großhandelspreise weitergegeben. Wir wollen die Versorger
zwingen, ihre Preisgestaltung offen zu legen“, sagte Michael Fuchs,
Vize-Chef der Unions-Bundestagsfraktion, der „Rheinischen Post“
(Montagausgabe). „Sie sollen regelmäßig im Internet veröffentlichen,
zu welchen Großhandelspreisen sie den Strom eingekauft haben, den sie
an Privatkunden weiterverkaufen. Je mehr Transparenz herrscht, desto
leichter ist es für Verbraucher, den Anbieter zu wechseln.“
Im jüngsten Beschluss von Unions- und SPD-Bundestagsfraktion heißt
es dazu: „Es sollten Möglichkeiten für die Weitergabe der gesunkenen
Börsenstrompreise an Haushalte und andere Tarifkunden geprüft werden.
Dabei sind insbesondere die Grundversorger zu berücksichtigen.“
Der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus
Müller, begrüßte gegenüber der Zeitung den Vorstoß: „Das ist ein
überfälliger Schritt. Es reicht jedoch nicht, nur mehr Transparenz zu
schaffen. Die Bundesregierung muss auch für einen Automatismus
sorgen, wonach die Versorger die Senkung der Großhandelspreise in
einer bestimmten Zeit an die Privatkunden weitergeben müssen.“ Dies
sei insbesondere in den teuren Grundversorgungs-Tarifen nötig, in
denen vor allem ältere und einkommensschwächere Menschen seien.
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