Die Bundesagentur für Arbeit (BA) vermittelt
trotz der guten Konjunktur überproportional viele Arbeitslose in die
Leiharbeit. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums
auf eine kleine Anfrage der Grünen hervor, die der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) vorliegt. Demnach
nahmen 85.000 oder ein Drittel der insgesamt 260.000 Personen, die
2017 von der BA in eine neue Stelle vermittelt wurden, eine
Beschäftigung in der Zeitarbeitsbranche auf. 317.000 Personen, die
unmittelbar zuvor in der Leiharbeit beschäftigt waren, waren
anschließend sofort wieder arbeitslos. 47 Prozent der Zeitarbeitsjobs
dauerten im ersten Halbjahr 2017 nur bis unter drei Monate, lediglich
24 Prozent ein Jahr und länger, heißt es in der Regierungsantwort.
Die Vermittlungspraxis der BA sei nicht nachhaltig, kritisierte die
Grünen-Politikerin Beate Müller-Gemmeke. „Es scheint, die schnelle
Vermittlung in Leiharbeit steht immer noch im Mittelpunkt, obwohl die
Menschen schnell wieder arbeitslos werden“, sagte sie.
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