Mit einer konzertierten Aktion wollen die
Behörden den Zustrom von Asylsuchenden vom Westbalkan stoppen und an
eine ähnliche Aktion im Frühjahr anknüpfen, bei der binnen 60 Tagen
über 15.000 Anträge von Kosovaren entschieden worden war. „Das wollen
wir jetzt übertreffen“, sagte der Präsident des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Damit einher
gehe eine verstärkte Aufklärung in den Herkunftsländern und
konsequente Abschiebung. In diesem Jahr seien bereits 7.000
Rückführungen vollzogen worden gegenüber 10.000 im gesamten letzten
Jahr. Es habe 12.000 freiwillige Ausreisen gegeben, im ganzen letzten
Jahr seien es rund 14.000 gewesen.
Schmidt will in die Länder des Westbalkans das Signal senden,
„dass ein Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt über den
Flüchtlingsschutz nicht funktioniert“. Die Menschen müssten darüber
informiert werden, dass es einfach nicht stimme, was ihnen in ihren
Ländern versprochen werde. „Bei Anhörungen von Albanern machen wir
vermehrt die Erfahrung, dass sie das Asylverfahren gar nicht
begreifen, weil sie sich auf einen scheinbar gültigen Arbeitsvertrag
mit einer deutschen Firma stützen und einfach arbeiten wollen“, sagte
Schmidt. Die Mitarbeiter des Bundesamtes müssten ihnen dann
mitteilen, dass es diese Firma gar nicht gebe und sie von Schleppern
schlicht betrogen worden seien.
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