Wenn es um das Staatsgold geht, verstehen die
Deutschen keinen Spaß. Wer als Politiker mit diesen Reserven spielt,
kann sicher sein, dass ihm ein eisiger Wind in der öffentlichen
Meinung entgegenschlägt. Jetzt hat die Bundesbank selbst Verwirrung
um ihren größten Schatz gestiftet. Als bekannt wurde, dass noch aus
Zeiten des Kalten Krieges ein gewichtiger Teil der Goldreserven im
Ausland lagert, hat sie die Bedenken beiseite gewischt. Es sei alles
in bester Ordnung. Die Alliierten, bei denen das Gold gelagert ist,
würden die Währungsreserven wie die Deutschen hüten. Selbst der
Bundesrechnungshof musste sich barsche Zurechtweisungen gefallen
lassen, als er die Lagerhaltung der Bundesbank kritisierte. Das alles
gilt offenbar nicht mehr. Denn die Frankfurter Währungshüter wollen
einen Teil der Goldreserven aus dem Ausland abziehen. Woher der
plötzliche Sinneswandel? Ist das Gold doch nicht so sicher? Es mag
sein, dass die Öffentlichkeit die Bedeutung des Goldes überschätzt.
Aber sie hat ein Recht darauf zu erfahren, warum die
milliardenschweren und letztlich auch ultimativen Währungsreserven im
Ausland doch nicht mehr so sicher sein sollen. So führt die
Bundesbank die Öffentlichkeit in die Irre.
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